Gettingtough - The Race / 07.12.13

  • :W :W


    Ich habe gerade den ersten Teilnehmer-O-Ton gehört:
    Es ist wirklich unvorstellbar, was Ihr heute alles freiwillig überwunden habt ... zunächst wohl immer wieder den inneren Schweinehund in Euch selbst...
    GLÜCKWUNSCH!!! Und hoffentlich hat sich Eure Körpertemperatur schon wieder der normalen angenähert ;)
    Erholt Euch gut! Und dann bin ich auf die Fotos gespannt.
    Kerstin

  • Hinterher waren wir uns alle einig: Das war doch ein bisschen zu "fett".


    Das große Problem für jeden war wohl die Unterkühlung nach den Wasserhindernissen. Nach den ersten zwei Wassergräben und der Saaledurchquerung war das noch nicht so schlimm. Da konnte ich noch die Beine in die Hand nehmen und einfach voll am Anschlag rennen bis ich wieder warm wurde.
    (Sorry an die drei anderen, dass ich mich dort mal wieder als Kameradenschwein erwiesen habe, aber die 45min die ihr nach mir ins Ziel gekommen seit, hätte ich nicht in der Kälte überlebt.)


    Selbst auf starken Steigungen habe ich versucht im Laufschritt zu bleiben, um nur wieder warm zu werden.
    Als es dann zurück nach Rudolstadt ging, waren sogar die Hände fast wieder schmerzfrei und ich dachte: Jetzt ins Schwimmbad stürzen und dann ist das schlimmste überstanden. Aber nein, vor dem Schwimmbad musste man noch hüfttief ca. 100m längs durch dieselben beiden Wassergräben waten, die man nach dem Start durchquert hat und auf der Sturmbahn in 5 Wassergräben springen und warten, bis man von einem anderen Läufer wieder raus gezogen wurde.
    Das Tauchen unter die 7 Baumstämme im Schwimmbad war dann der Punkt, wo zum ersten mal die Schmerzgrenze überschritten wurde. Ich bin immer wieder gegen die Stämme geknallt, weil der Kopf panikartig nach oben schnellte, wenn er in dem eisigen Wasser war. Als ich endlich alle Stämme geschafft hatte bin ich stark angenockt auf die Ausstiegstreppe zugetaumelt – einfach unvorstellbar, dass ich so etwas freiwillig noch mal machen könnte.
    In einer Regionalzeitung stand:
    "Ein besonderer Punkt sind die Wasserhindernisse. Hier sind zwei Spezialteams zur Reanimation sowie Kampftaucher der Bundeswehr vor Ort.“
    Ich wüsste zu gern, wieviele Leute hier reanimiert werden mussten, wenn es mich schon fast aus den Socken gehauen hat.
    Wenn nach dem Durchqueren des kleinen Freibadhindernisparcours Schluss gewesen oder eine längere Laufstrecke zum Aufwärmen gekommen wäre, wär das Ganze noch halbwegs erträglich geblieben, aber man musste noch einmal hüfthoch in der Saale herum waten und sehr lange in dem "Walk of Fame" auf dem Zielgelände herum kriechen und klettern.
    Unter normalen Umständen wäre das nicht schlimm gewesen, aber völlig erschöpft, unterkühlt und mit vereisten und extrem schmerzenden Händen war das unerträglich und teilweise lebensgefährlich, weil man sich mit solchen Händen auf hohen Kletterwänden nirgends wirklich festhalten konnte.
    Alle Wettkämpfe, die ich bisher gemacht habe, waren auch schmerzhaft bis ins Unerträgliche, aber es war ein positiver, im Grunde völlig harmloser Erschöpfungsschmerz.
    Bei den Schmerzen, die man hier hatte und die hauptsächlich von chronischer Unterkühlung ausgingen, spürte man, dass es an die Substanz ging, und man hatte die ganze Zeit Angst, wirklich seine Gesundheit zu ruinieren. Da hörte dann leider der Spaß auf.


    Daher muss ich schuldbewusst zugeben, dass man die Teilnahme an so einem Lauf – einfach Just for Fun oder weil gerade zufällig ein Team Mitglied gefehlt hat, ohne richtige Vorbereitung niemandem guten Gewissens zumuten kann. Und ich muss mich für jeden Überredungs- oder gar Schlechtes-Gewissen-Machungs-Versuch einzeln entschuldigen und bin heilfroh, dass niemand so dumm war, sich darauf einzulassen.


    Trotzdem überlege ich jetzt schon wieder, wie ich ausgerüstet sein müsste um vielleicht doch noch einmal an diesem Lauf teilnehmen (Durchgeknalltheit ist nun mal nicht heilbar) zu können, aber dann ohne fast an Unterkühlung zu sterben. Wahrscheinlich würde es schon sehr helfen, wenn man nach dem Schwimmbad jemanden postierte, von dem man mit trockenen Handschuhen und trockener Mütze versorgt wird und vor dem Schwimmbad müsste man sich so eine Art Neoprensturmhaube überziehen, wie sie vielleicht von Polarforschern verwendet wird. Und natürlich bräuchte man auch spezielle Knie- und Ellenbogenschützer für die langen Kriechpassagen auf Kieselsteinen.
    Ja, so würde es gehen!
    Bin ich bekloppt oder was?????

  • Beeindruckende Leistung - Bilder sagen mehr als tausend Worte (Das Elend hat viele Gesichter) und erklären auch, warum Trabi nicht frisch und ausgeruht beim Plänterwaldlauf an den Start gegangen ist.
    Ich bin nur froh, dass ich nicht dabei war.
    Erholt Euch gut Ihr Helden von Rudolstadt.

  • Toller Bericht von Jan. Ich nehme auch gern die Entschuldigung an, da ich mich etwas angesprochen fühlte.
    Nach langer Diskussion mit Nikolaus und Abwägen meinerseits, ob ich mich als Fünfte melden soll, bin jetzt sehr froh, es nicht getan zu haben.
    Vom Läuferischen hatte es mich gereizt, aber aufgrund meiner Höhenangst und nicht ausgeprägtem Kaltbaden, war die Entscheidung richtig gewesen. Gute Erholung!

  • Getting-tough – The Race am 7.12.2013
    Die “Hölle von Rudolstadt” titelte die Thüringer Allgemeine...


    Wir reisten am Samstagmorgen durch verschneites Thüringer Land mit ner gehörigen Portion voll Respekt im Kofferraum nach Rudolstadt. Am Parkplatz direkt hinter dem Veranstaltungszelt angekommen beeindruckte uns zuerst die unglaubliche Masse an Rettungsfahrzeugen der Johanniter Unfallhilfe. Dann gingen wir direkt ins Zelt, holten die Startunterlagen, Jan und Max waren schon da; Nikolaus kam wenig später auch hinzu. Wir konnten uns im warmen Zelt für die bevorstehende Aufgabe präparieren. Nachdem dann auch Mr Mouse alle begrüßt hatte und einiges erzählt wurde, gab es einen Ausmarsch der Teilnehmer aus dem Festzelt zum Startgelände. Vorweg ein Dudelsackbläser begleitet von Rittern in mittelalterlichen Kostümen. Die 800 m zum Startbereich führten auch am Schwimmbad vorbei und wir konnten einen ersten Blick darauf werfen, was uns erwarten würde. Am Startplatz eingetroffen standen wir noch fast eine halbe Stunde bevor es losgehen konnte. Es wurden Reden geschwungen, Flugzeuge präsentiert, Prominente begrüßt und kniend Gott gedankt. Als dann um 10:45 Uhr endlich der Startschuss fiel, waren wir froh, dass es endlich losging. Wir rannten zum ersten Hindernis, welches uns keine großen Probleme bereitete, da es ziemlich locker gespannt war. Danach stürzten wir uns gleich in den ersten Wassergraben. Um diesen zu verlassen brauchte man Hilfe; allein war das Herausklettern nicht möglich. Der zweite Wassergraben folgte unmittelbar… und hier dasselbe Spiel. Danach ging es mit Laufen weiter und wir sortierten uns. Jan war schon nicht mehr zu sehen. Wir drei nahmen uns vor, diese Challenge gemeinsam zu bestreiten. Liefen uns so langsam ein, der erste Schlamm schwappte wieder aus den Schuhen und wir dachten wir haben die Gelegenheit warm zu werden; was sich allerdings als falsch herausstellte. Nach gefühlten 1 km kam die erste Saale-Querung auf uns zu. Und wir mussten auf einer Panzerstraße, die von der Bundeswehr verlegt wurde, die Saale ziemlich langsam durchqueren, weil es sich vor uns staute und eine nicht zu unterschätzende Strömung herrschte. Danach liefen wir ein Stück Richtung Kuhweide und hatten dann Spaß beim bergauf/bergab laufen, rutschen, purzeln = ein kräftezehrender Hang. Bevor wir wieder festen Boden unter den Füßen bekamen und ein weiteres Stück „normal“ laufend bewältigen konnten. Dann kamen endlich die Autoreifen. Jeder schnappt sich einen und es ging wieder über eine miese bergab/bergauf-Strecke, durch Dornenhecken rutschend und kriechend. Nach weiteren gefühlten 1,5 km konnten wir uns des Reifens entledigen und wieder eine Aufgabe bewältigt. Nach diesem Hindernis lernten wir auch Maik aus Rudolstadt kennen, der großzügiger Weise einen Becher warmen Tee mit uns teilte – DANKE! Es ging weiter zum ersten Verpflegungspunkt mit warmen Tee, Wasser und Bananenstücken. Von da begannen wir den Aufstieg zum „Heavens door“. Dort liefen wir im schönsten Schneegriesel inmitten einer Winterlandschaft. Am höchsten Punkt erwartete uns ein Linienbus, der seine niedrigen Kofferräume für uns geöffnet hatte durch die wir kriechen durften. Danach gab es wieder einen Schluck warmen Tee und wir durften x-Gitterpaletten durchklettern. Von nun an ging es bergab. Wir liefen auf rutschigen schneebedeckten Strecken vom höchsten Punkt der Strecke wieder Richtung Tal. Unten angekommen durften wir gleich wieder den nächsten kleineren Berg in Angriff nehmen. Auch diesen bezwangen wir und konnten uns nach der nächsten Bergabpassage über ein großes Strohhindernis noch locker kletternd bewegen. Es ging weiter Richtung ehemalige NVA-Sturmbahn. Kurz vor der Sturmbahn fielen uns große schwarze Rohre auf, die wir überspringen mussten. Schon mit schlechter Vorahnung… nun kamen wir an einen U-förmigen Graben gefüllt mit frischem Saale-Wasser brusttief zu laufen. Danach konnten wir uns der sturmbahn widmen. Ganz normale Hindernisse für eine Sturmbahn und zwischen durch immer wieder neu eingeschachtete Wassergräben. Nach der Sturmbahn folgte der ehemalige Sportplatz für unsere 400m-Runde mit dem Sandsack auf der Schulter. Danach kamen wir wieder an unserer ersten Saale-Querung vorbei. Ein Streckenposten rief uns zu: „… Ihr seid 2:15 h unterwegs und gut dabei…“. Nur noch 4 km !!! Wir bereiteten uns so langsam seelisch und moralisch auf den „Wellnessbereich“ vor. Auf dem Weg zum Schwimmbecken zogen wir unsere Badekappen auf. Mit einem kühnen Sprung ging es ins Becken mit 4,6 Grad kalten Wasser um die dort „gelagerten“ 7 Baumstämme zu „untertauchen“. Ich versuchte es so schnell wie möglich hinter mich zu bringen, aber nach dem 4. Abtauchen musste ich vor lauter Schmerzen und Panik auch erst mal stehen bleiben und versuchen, Luft zu bekommen. Das ganze Körpergefühl war hinüber, Panik machte sich so langsam breit... Sauerstoff bekommen und irgendwie auch noch die letzte 3 Stämme durchtauchen, dann schnellstens raus aus dem eiskaltem Wasser. An der Luft dann etwas Pause, warten auf Max und Nikolaus, denen es scheinbar Spaß machte. Sie standen immer noch im Becken und kämpften. Als wir den warten mussten, um das nächste Schwimmbecken zu überqueren, hatten wir noch Zeit dem ZDF ein kurzes Statement zu geben. Dann ging es für mich in kurzen schnellen Schritten übers Wasser und ich erreichte die andere Seite ohne nochmal abtauchen zu müssen. Jetzt ging es wieder in einen Hindernis Park, ich kann mich nur noch an viel Nebel erinnern, sonst war es wahrscheinlich nur der „Normale Wahnsinn“, also nichts was in Erinnerung bleibt. Nach diesem Park gab es noch mal Tee, zum Trinken, und ich nutzte ihn auch als Wärmequelle, indem ich ihn mir auf die Handschuhe gab...
    Auch ein Foto wurde noch mal gemacht, soviel Zeit musste sein. Jetzt geht es noch mal ca. 600m laufend weiter, dann wieder in die Saale, hüfttief im Flussbett mussten wir einen Brückenpfeiler passieren und durften danach wieder an Land. Nun waren es noch 1000m bis zum Ziel, für mich persönlich, die schlimmsten je erlebten letzten 1000m! In Biehl waren die zum Ende ein Genuss, hier die Hölle. Es ging mit einem Kriechhindernis los, über Schotter, Dreck, Krämpfen.... so richtig fällt mir auch alles nicht mehr ein, wahrscheinlich befinde ich mich schon in der Phase der Verdrängung des Horrors. Festhalten an Seilen, Kletterstangen usw. ging kaum noch, die Kälte und Schwächung forderte Tribut, es war nur noch ein ankommen wollen. Es wollte auch nicht zu Ende gehen, immer wieder türmten sich neue Hindernisse auf, Reisen ohne Ende, Kletterei im Netz, Wände und auf der Zielgraden Betonwände, auf und nieder, auf und nieder, klettern, springen, Krämpfe immer wieder... dann das letzte Hindernis, Betonröhren irgendwie kriechend durch und im Ziel!!!!!
    Ein riesiges Dankeschön an meine 2 Mitstreiter, wir haben es gerockt!!!!!
    So fertig, im Ziel, war ich noch bei keinem Wettkampf. Ich habe das erste Mal über die Grenze geschaut... die ersten Becher, mit warmer Flüssigkeit, habe ich leer geschüttelt, es ging nichts bis zum Mund...brutal....aber nach einer Stunde im Zelt, in trockene Sachen, wurde es wieder besser. Heute fühl ich mich noch wie eine Flipperkugel, irgendwie überall angebeult.... aber auch stolz wie Oskar!
    Hier kann ich mich Jan nur anschließen, was muss verbessert werden, um das Leiden zu minimieren...
    Max hat es ja, für nächstes Jahr, dick im Kalender stehen.

    ...eigentlich bin ich zu alt für diesen sch....

  • Hej!


    Den Berichten von Jan und Maik kann ich wenig hinzufügen.
    Bleibt für mich persönlich die Klärung der Frage: Was ist denn
    nun härter – Tough Guy (TG) oder Getting Tough (GT)?


    Nehmen wir die objektiven Daten: Der TG ist 13 Km lang und
    dauerte für mich 2:50 Std. Der GT ist 23 Km lang und dauerte
    3:30 Std. Die Differenz sind 40 Min. für 10 Km. Das ist bei den
    Rahmenbedingungen eine utopische „reine“ Laufzeit, was an sich
    für einen „härteren“ Kurs bei der englischen Variante spricht.


    Aber das glaube ich nicht. In England gibt es am Ende weniger
    Hindernisse, die aber so gewaltig sind, dass bei rd. 3000-4000
    Startern die Wartezeiten entsprechend lang ausfallen. Am Ende
    kühlt man beim TG genauso aus, wie bei den vielen kleineren
    Hindernissen auf dem letzten Km des GT. Der TG hat eine
    anspruchsvollere Country Mile, was die Hindernisse angeht. Dafür
    ist sie kürzer und ohne Höhenmeter (bis auf die Rabbit Hills).
    Die Laufstrecke im Teil 1 des GT ist herausfordernder, aber
    die Hindernisse sind in diesem Teil eher zu vernachlässigen.


    Gegen Ende „arbeiten“ sowohl der TG, als auch der GT mit viel
    kaltem Wasser und mit Intensiv-Hindernis-Überwinding. Das
    macht porös, hier wie dort. Die Brühe ist in England dreckiger,
    das ist aber auch schon der ganze Unterschied.


    Summasummarum würde ich die Härte der beiden Events in
    etwa gleich ansetzen. Vor diesem Hintergrund war es schon
    ganz gut, dass uns niemand blindlings nachgelaufen ist,
    wiewohl ich sicher bin, dass wir den fünften Mann oder
    die fünfte Frau im Team gemeinsam über die Ziellinie
    bekommen hätten.


    Für mich persönlich war GT härter als der TG, das lag aber
    daran, dass ich vorher erstmals bei einem solchen Event á la
    "schwarze Piste, vereister Nordhang" (die Döberitzer Heide war
    dagegen "blaue Piste, Sonnenschein") meinen Neopren ausgezogen
    hatte, was zur Folge hatte, dass ich am Ende ebenfalls diverse
    Getränke vor lauter Zittern verschüttet habe. Immerhin kam
    auch ich so zu meiner Premiere: Ein GT/TG-Lauf ohne
    schützende zweite Haut. Erst im Wasser merkt man wirklich
    den Unterschied – und zwar dann, wenn plötzlich der
    eisgekühlte Brustkorb das Durchatmen spontan verweigert.
    Unschön.


    Und last, but not least: Was diesen Samstag für mich zu einem
    wirklich unvergesslichen Erlebnis gemacht hat, war der
    gemeinsame Lauf von A bis Z mit den beiden Jungs.
    Danke, Maik! Danke, Max! Ihr wisst schon, wofür.


    O happy Day!

  • Hey Sportfreunde,


    Maik hat den Lauf ja bereits sehr schön zusammengefasst. Da kann nicht mehr viel hinzugefügt werden. Nikolaus hat auch einen guten Vergleich gezogen zwischen den beiden sicherlich härtesten Läufen Europas mit.
    Meine persönliche Einschätzung zu diesem Event nach 2 Tagen:
    Ich bin völlig begeistert und überwältigt noch. Doch zunächst ein ganz großes Dankeschön an Maik und Nikolaus. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht mit euch beiden. Vielen Dank auch, dass ihr mich an den Bergen mitgezogen habt und oben dann immer einen Gang runter geschalten habt. So ohne Training tat ich mich auf der ansteigenden Laufstrecke doch sehr schwer. Im Team das durchzuziehen war wunderschön...geteiltes Leid und dreifache Freude im Ziel.
    Doch nicht nur das Team hilft einen. Nein! Es wird jedem geholfen. Keiner ist nur auf sich fixiert, sondern es wird nach den anderen geschaut. Einen Punkt, der mir total gefallen hat. Eine unglaubliche Hilfsbereitschaft. Momente, die du in keinem Stadtlauf erleben wirst.


    Es ist doch verrückt ein wenig. Dieser Moment, wenn du vor dem ersten Graben stehst und einfach reinspringst in das schöne, eiskalte dreckige Wasser. Ab da geht der Lauf dann so richtig los im Kopf. Die Entscheidung, mit kurzer Hose zu laufen, war vollkommen richtig. Die Beine wurden schnell wieder trocken und man hatte weniger nasse Last mitzuschleppen.
    Während wir uns auf der Strecke befanden, dachte ich, dass man in einer anderen Zeit wäre. Wir kamen am Ende an einem bekannten Punkt vom Anfang der Strecke vorbei und es kam mir vor, als wären wie bereits 4-5 Stunden unterwegs gewesen. Man setzt sich so sehr mit dem eigenen Körper auseinander, fühlt diesen auf eine andere Art und Weise und empfindet völlig neu. Zumindest eine neue Dimension der Kälte wird einem bewusst. Gerade einige Stunden nach dem Zieleinlauf ist die innere Kerntemperatur doch noch nicht 100% hergestellt. Ein Lauf, der dir so viele Eindrücke bringt....und so viel Schmerz.
    Das Schwimmbecken war wirklich ein Härtefall für sich. Selbst mit Badekappe war es unbeschreiblich böse. Wie ein Schockzustand in den man kurzzeitig verfällt. Kein Wunder, dass dort die meisten aussteigen.


    Ich stellte am Start die Frage: Wieso machen wir dies hier überhaupt? Eine richtige Antwort gibt es darauf nicht und ich denke jeder hat seine eigenen Beweggründe. Doch in einem Punkt sind sich denke alle einig: Es war schon irgendwie GEIL!!!


    Die Erschöpfung am Ende ist ein komplett anderes Gefühl (wie bereits beschrieben wurde von den anderen). Doch dieses weite verlassen der körperlichen Wohlfühlzone, ständig neue Herausforderungen, immer wieder erneutes selbst motivieren, sich immer wieder selbst zu überwinden, immer wieder den inneren Schweinehund zu bekämpfen und anderen noch helfen begeistert mich.


    Ich würde nichts verändern. Kurze Hose, Badekappe und Latexhandschuhe sind meine Tipps. Die Knie müssen ein wenig aufgerieben sein. :D


    Bei mir ist es ja im nächsten Jahr schon rot markiert. Und soll ich euch was sagen. Wenn sich erneut ein Team findet, dann bin ich wieder dabei.


    O Happy Day!!!


    Grüße Max

  • Wahnsinnsleistung und schöne (abschreckende) Berichte. Glückwunsch ihr vier!


    Der mdr-Bericht ist auch sehr sehenswert. Liegestütze am Ende, auweia! Wäre sehr tragisch, wenn man da aufgeben müsste..

  • Da kann ich mich Matti nur anschließen... Unvorstellbar für mich, wie man sich auf eine solche Hindernis-Strecke freiwillig einlassen kann, sich soweit überwinden kann... Zu den Berichten noch die Fotos und der mdr-Beitrag ... wirklich nicht so zum Nachahmen auffordernd,
    aber noch einmal herzlichen Glückwunsch an alle für diese Überlebensleistung!!! Der Team-Geist ist sicher etwas, was sehr hilft.
    Als ZUSCHAUERIN, Tee-und Warm-Sachen-Halterin streiche ich mir den Termin 2014 unbedingt rot an im Kalender...
    Gutes, verdientes Erholen für Euch! Kerstin