Ultra Marathon Zermatt / 05.07.2014

  • Ultra Zermatt Marathon 05. Juli 2014


    Im Jubiläumsjahr 2011 ein voller Erfolg – die Stimmen nach dem Ziel auf dem Gornergrat sind nie ganz verstummt ...


    Zusätzlich zum Zermatt Marathon – das Ziel bleibt unverändert auf dem Riffelberg, bieten wir den Ultra Zermatt Marathon an. Wenn die Läuferinnen und Läufer des Zermatt Marathons bei der Kapelle auf dem Riffelberg das Ziel in Griffnähe haben, haben die Ultra Zermatt Marathon-Läuferinnen und –läufer noch exakt 3,4 km und happige 514 Höhenmeter vor sich. Die Aussicht auf dem Gornergrat, auf 3.089 m.ü.M. ist einzigartig und wird für alle Strapazen entschädigen.


    Macht mit – es lohnt sich, einen der 600 Startplätze für den Ultra Zermatt Marathon zu ergattern.


    Strecke
    Die Strecke ist vermessen und beträgt 45'595 m. Die Strecke ist mit weissen Schildern mit dem Zermatt-Marathon-Logo gekennzeichnet. Am Wettkampftag werden entlang der Strecke zusätzliche Absperrungen und Beschilderungen angebracht. Die Anweisungen der Streckenwärter sind strikt zu befolgen (siehe auch Absatz Sicherheit).


    Start St. Niklaus auf 1116 m. ü.M.
    Halbe Distanz Zermatt auf 1616 m. ü.M.
    Ziel Gornergrat auf 3089 m. ü.M.
    Steigung total 2458 m
    Gefälle total 444 m


    Durchlaufzeiten
    Zermatt:
    Bahnhofplatz, km 21.1 – Kontrollschluss: 11:50 Uhr
    Sunnegga:
    Restaurant Sunnegga, km 32.4 – Kontrollschluss: 14:15 Uhr
    Riffelalp:
    Hotel Riffelalp Resort, km 39.1 – Kontrollschluss: 15:00 Uhr
    Riffelberg, km 42.195 – Kontrollschluss: 15:45 Uhr
    ZIEL:
    Gornergrat, km 45.595 – Kontrollschluss: 16:45 Uhr


    Startplätze
    Für den Ultra Zermatt Marathon stehen 600 Startplätze zur Verfügung. Die Startplätze werden in der Reihenfolge der Zahlungseingänge vergeben (Anmeldung nur online über Datasport möglich).


    Anmeldung ist schon möglich!!!! Es gibt auch einen Halbmarathon, Marathon und einen Staffelmarathon.


    Angemeldet:


    Maik Vogel FH Runners Berlin
    Kerstin Hommel FH Runners Berlin

  • Ja, nach dem Lauf ist vor dem Lauf ...


    ... es braucht doch immer ein Ziel - und wo die Aussicht da oben so phantastisch sein soll,


    ich bin also auch angemeldet... wenn schon so weit fahren - dann auch ganz nach oben laufen ;)


    Das Training muss dann aber etwas umfangreicher als in diesem Jahr werden -
    das war/ist ein wenig auf "Sparflamme" zurückgefahren, im Vergleich zu den Vorjahren,
    oder um es positiv auszudrücken ein annähernd optimales Aufwand - Leistungs-Verhältnis. ;)


    Kerstin

  • Zitat von "Hanny-697"

    (Hoch ging's bequem mit der Bergbahn :mrgreen: )


    ...wir sind doch die FH Runners und nicht die FH Bahnfahrer ;) also Hanny....nenene und nen Halber geht doch bei Dir immer!!!!!


    PS: Mit der Bahn war ich da auch schon, vor meiner "Karriere" bei den FH Runners :)

  • Soeben ist Maik nach 5:36:28 ins Ziel gekommen, als 12. von 87 in seiner AK M50.
    Herzlichen Glückwunsch, alter Mann! Stark gemacht!


    Kerstin auch im Ziel: 6:55. Auch 12. ihrer AK! Super!!!


    Berlin gratuliert den FHRunnern in der Schweiz.
    Erholt euch gut!

  • Vielen Dank für die Glückwünsche. Wir sind wieder gut im Flachland angekommen. Noch bin ich bei der Anpassung an Berliner Klima und Luft, sonst ist aber alles bestens. Ich bin sehr sehr froh, den Lauf so gut geschafft zu haben. Auch dass das Wetter so gut mitgespielt hat und somit auch der Blick aufs Matterhorn und die übrige Bergkulisse zwischen Konzentration und Anstrengung möglich war. Etwas Zeit braucht es noch für den Laufbericht ;)
    Gruß! Kerstin

  • Danke für die Blumen ;)


    Ich hatte letzten Samstag nen perfekten Tag erwischt....es lief alles perfekt, Wetter, Lauforganisation, Beine und dass es BÖSE Berg an geht wussten wir ja....
    Hier mal meine Zeiten für die gemessenen Abschnitte:


    0 - 21km in 1:48 mit rund 600hm+
    21 - 39km in 2:21 mit rund 900hm+
    39 - 45,595 in 1:27 mit rund 900hm+


    Die letzten 6,5km sagen, glaube ich, alles....
    Hat riesigen Spaß gemacht ;)

  • Laufbericht Zermatt-Ultra 05.07.2014


    Streckenlänge Ultra: 45,6 km


    St. Niklaus -> Zermatt (20,5km) -> Riffelberg (42km) -> Gornergrat (45,6 km)
    1116 Hm 1616 Hm 2585 Hm 3089 Hm


    Auch ich kann es nicht anders zusammenfassen: Es war ein perfekter Tag, mit viel Kampf und Anstrengung – das wussten wir ja vorher, aber ebenso vielen eindrucksvollen, schönen Bildern im Kopf … die lassen sich nicht alle im Laufbericht unterbringen. Es hat viel Spaß gemacht und ich habe sehr viel positive Energie mitgenommen.


    Einen nicht zu unterschätzenden Anteil hatte die unmittelbare Vorbereitung mit Anpassung an Höhe, Klima, Profil – vorab in Österreich auf 2000 Hm, sogar mit Winterlaufbedingungen ;) Das war perfekt! Denn nach dem Jungfrau-Marathon im Vorjahr, der ja „nur“ auf 2400 Hm ging, wo die Höhe unter der Anstrengung ab 1700 – 1800 m Kopfschmerzen und Schwindel bereitete, wollten wir uns an diese Belastung besser anpassen.


    Ich hatte einen unheimlichen Respekt, vor allem vor dem Zeitlimit – auf der Starterliste waren nur wenige Exoten wie wir Flachländer –8h Zeit hat man bis ganz oben, eine Stunde weniger bis zum Riffelberg (Marathonziel). Mit Hochwandern schafft man das nicht! Auf den letzten 3,5 km kann man locker eine Stunde lassen. Und die Steigungen beginnen nicht erst ab km 39…


    Das Wetter hat super mitgespielt, ich habe mich im Vorfeld „ein wenig“ verrückt gemacht. Noch am Vortag, als wir mit der Bahn auf den Gornergrat hochgefahren sind – zur Streckenbegehung (Preis im Startgeld incl.!!) – waren nicht mehr als 6°C, gefühlt deutlich weniger durch Windgeschwindigkeiten bis zu 100km/h… Was ziehe ich bloß an ??? ….
    Danke noch einmal an Maik, der sich nicht nur diese Frage vorab mehrfach anhören durfte, und mich vor zu warmer Laufkleidung (und damit überflüssigem Gewicht) bewahrt hat.


    Der Lauf war perfekt organisiert: Verpflegung super – alle 5km, nach Zermatt alle 4 – 3 –2 km. Zum Schluss sogar noch einmal 1km (260hm ) vor dem Ziel. Und nahezu überall gab es Gel … nicht nur für das vordere Läuferfeld. Jeder km ist ausgeschildert, ab km 42 jeder halbe.


    Morgens zum Start hin nieselte es noch etwas, aber die Entscheidung – kurze Kleidung war schon gefallen. Und nach oben hin würde ich mich dann schon „hochzittern“… Aber dazu sollte es nicht kommen, bald kam die Sonne raus und es hieß trinken, trinken. Meine Trinkflasche (0,5 l) habe ich bis nach oben an jeder Verpflegung halb Wasser – halb Iso (Powerbar) aufgefüllt und zusätzlich noch einen halben Becher, erst Wasser, dann meist Iso getrunken. Ab km 20 drei halbe Gels … und zwei Gummibärchen ;) Das war’s an Essen … Der Magen hat alles gut vertragen.


    Am Start waren 600 Ultra-Läufer und noch ?? Marathonis. Die Startblöcke sortierten sich nach Flachmarathonzeiten, es wurde kurz hintereinander in mehreren Wellen gestartet. Schon auf den ersten km gab es immer mal steilere Anstiege … Ich hatte das Zeitfenster im Hinterkopf, wechselte aber auch anfangs um Kraft zu sparen an „steileren Passagen“ in zügiges Gehen. Das Feld zog sich schnell auseinander. Wir waren die Strecke ja schon per Bahn gefahren, der Campingplatz Täsch lag 15km vom Start entfernt. Von Täsch nach Zermatt hatten wir schon etwas „Streckenkenntnis“ vom letzten Trainingslauf – bis km 18 … der Anstieg zog sich. Bald kam Zermatt in Sicht, ein erstes Bergabstück folgte …
    Am Ortsausgang von Zermatt waren knapp 25km zurückgelegt, ich lag bei ca. 2h50… Ich hatte also für 20 km noch 5h Zeit… Natürlich kommen da erst DIE Anstiege, aber es kam bei mir allmählich in Reichweite, was Maik vorab sagte: Du schaffst das unter 7h!!
    Das war so positiv für den Kopf, auch wenn es nach Zermatt bis km 32 stetig bergan ging …
    Die Beine liefen bzw. gingen noch gut … wenn der Anstieg weniger steil war, lief ich – die Übergänge zwischen Laufen und zügigem Gehen waren fließend. Allmählich näherten wir uns auch der Baumgrenze und das Wetter erlaubte immer wieder den Blick auf die umliegenden Viertausender. Bergan konnte man sich die Blicke erlauben. Nach km 32 (2280 Hm) kamen ein paar Bergabpassagen … da hieß es sich Konzentrieren, aber man kam auch vorwärts, meist konnte ich trotz der Singletrails überholen… Von hier ab habe ich so einige, die am Start davongezogen waren, wieder eingeholt.
    Stimmung am Streckenrand ist bei Natur- und Bergläufen gering, aber entgegenkommende Wanderer … weiter oben jede Menge Japanischer Touristen, die zur nächsten Bahnstation abstiegen… feuerten jeden Läufer einzeln an, denn es zog sich sehr… das Läuferfeld. Ein paar Mädels machten für jeden Läufer eine lautstarke, weit ins Tal zu hörende Laola-Welle, stundenlang!


    Nach km 39, Station Riffelalp ging es richtig steil nach oben, oder wie ein Läufer neben mir meinte … „jetzt kommt der Nachtisch“ – für ihn als Marathonläufer „nur“ 3km mit 350 Hm, als er meine Startnr. sah (farblich waren die einzelnen Distanzen zu unetrscheiden) und mein Berliner Laufshirt, fragte er mich besorgt, ob ich da schon mal oben war. Ich solle es bloß vorsichtig und langsam angehen… Der Blick nach oben zeigte ein 1km-Steilstück direkt neben der Bahn. Aber die Beine liefen gleichmäßig weiter nach oben, auch die Luft war noch erträglich. Nur die Sonne brannte schon erheblich. Zum Glück gab es an jeder Station nasse Schwämme, das erfrischte kurzzeitig.


    Am Riffelberg - km 42 – war ich etwas unter 6h, die Zwischenzeiten habe ich nicht genau abgespeichert. Vor dem Marathonziel war tolle Stimmung von Begleitpersonen, bereits ins Ziel gekommenen Läufern, Wanderern, ein Dudelsackspieler spielte „ Muss i denn, muss i denn … mein Kopf setzte fort … den Berg nur noch hinauf…
    Es ging in eine Senke hinein, noch einmal eben oder leicht bergab… die Beine liefen noch. Und die Augen konnten auch die blühenden Bergwiesen genießen, Murmeltiere pfiffen … Und irgendwann stand da: km 44,5 … Hey, der letzte km!!! Das rief ich auch einem Läufer zu, der etwas entnervt grad stehengeblieben war und „durchschnaufen“ musste. Der Blick nach oben verriet – Geröll, Matsch, letzte Schneefelder und vor allem steil … Jetzt nur nicht mehr stehenbleiben … Und allmählich breitete sich auch die erste Riesenfreude aus, es ist gleich geschafft… Der Gornergrat war in Sichtweite, bald kam die noch eingebaute Treppe zum Ziel und da gab es auch jede Menge Anfeuerungsrufe „Christin“ … Kerstin ist offensichtlich im Schweizerdeutsch schwieriger ;) Vor mir wurde eine Läuferin aus der AK 55 als 2. ihrer AK im Ziel begrüßt, dann war ich schon im Ziel… überglücklich.
    Wir bekamen eine Wärmedecke um, die Medaille … ob alles in Ordnung sei, erkundigte sich ein Helfer… Ja, es war nur die Riesenfreude die mich schneller atmen ließ. Finishershirt, Verpflegungsbeutel, heißen Tee und … das Wetter machte es möglich: Blick genießen. Hier musste ich erst einmal kurz für mich sein, das Geschaffte genießen und tief durchatmen…


    Dann lief ich schnell die paar Schritte bergab, um die nächste Bahn bergab zum Marathonziel zu schaffen… Dort Kleiderbeutel greifen und zur Dusche … heiße Dusche und Heizung im Zelt. Was für ein Service.Ich beeilte mich, denn Maik wartete ja schon längst auf der Sonnenterrasse …Kaffee und Linzer Törtli rundeten den perfekten Lauftag ab!


    Ich habe große Lust, diesen Lauf noch einmal anzugehen. Für das nächste Jahr sollte keiner zu lange überlegen, denn da findet dort die Berglauf-WM statt … Da ist also für viel Stimmung gesorgt. Vielleicht bekommt der/ die eine oder andere ja Lust beim Lesen ;)


    Kerstin