Großeltern sind natürlich immer begeistert, wenn die Enkel zu besuch kommen. Isabell und ich konnten den Besuch gleich noch mit der Panoramatour in der Sächsischen Schweiz verbinden.
Die Tour umfasst ein sehr großes Sortiment für Wanderer, Walker, Radfahrer und Läufer. So entschloss ich mich, den Etappenlauf mitzumachen. Dieser besteht aus 3 Läufen:
- 7,8km Festungslauf
- 30km Panoramatour
- 15km Klammlauf (Deutsch-Tschechischer Grenzlauf)
Insgesammt 53km und über 1000Höhenmetern in 3 Tagen. Isabell machte den Klammlauf als Einzellauf mit.
So richtig wusste ich nicht, worauf ich mich da einliess. Wie teilt man am Besten seine Kräfte ein? Mir war doch etwas mulmig, gerade der 30er mit 650HM Sorgte für Anspannung und Aufregung die Tage davor.
Zu den einzelnen Läufen:
Freitag 19.08. 18:00 – 7. DAK Festungslauf – 7,8km und 255HM
Der Festungslauf wurde von einem Laufmagazin bereits 2009 und 2010 zu den 10. besten Laufveranstaltungen in Deutschland gewählt. 2010 hatte sich bereits Maik versucht und war ebenfalls sehr begeistert. In Königstein war an diesem Wochenende zugleich auch Dorffest, sodass dort einiges los war.
Der Lauf führt zunächst auf einer Schleife durch (ganz) Königstein. Nach 3km beginnt der Anstieg zur Festung. Da es 30Min vor dem Start heftig geregnet hatte, waren auch der Waldboden und die Holztreppen sehr schwer zu laufen. Man muss eigentlich 3mal um die Festung herumlaufen, dazwischen sind dann die Anstiege, wobei der erste Anstieg der heftigste war. Oben auf der Festung darf man dann entlang der Mauer nochmal gut 1,6km die sehr schöne Aussicht geniessen. Im Ziel dann wieder Volksfeststimmung.
Zurück (Isabell auch nach oben) durften wir dann kostenfrei mit der Bimmelbahn fahren. Definitiv sehr schöner Lauf, nur zu empfehlen.
Ich hatte beim ersten Anstieg bereits zu viel Kraft gelassen, sodass ich von der Spitzengruppe abreissen lassen musste und letztendlich 5Min auf den Sieger einbüsste. Da der Lauf auch teil vom Sachsen Laufcup ist, war hier die Konkurrenz auch sehr gut. Eine bessere Rennaufteilung hätte wahrscheinlich zu einem besseren Ergebniss geführt:
36:22
13. Platz (14. Gesamt, eine Frau war vor mir) – 4. Platz AK
http://www.triathlon-service.de/ergebnisse/liste.php?nr=3059
Samstag 20.08. 10:00 – 3. Panoramatour – 30km und ca. 650HM
Bereits 16 Stunden später folgte bereits der nächste Startschuss für den Lauf von Bad Schandau nach Hinterhermsdorf. Ebenfalls hatte es hier 30Min davor wieder heftig geregnet. Die ersten 6km verliefen noch entlang der Elbe, somit sehr flach. Anscheinend hatten alle sehr großen Respekt vor dem was noch vor uns lag. Jedenfalls dümpelte ich ganz alleine mit ca. 1Min Abstand auf die Verfolger in einem noch angenehmen Tempo vor mir hin. Dann gings ab auf die Waldwege. Zuerst 90 Treppen, danach nochmal ein Anstieg. Nun setzte erneut der Regen ein, sodass die Wege vollkommen unterspült wurden. Eine reine Matschschlacht. Der Ultraläufer Roland aus Bayern schloss zu mir auf, somit kam auch wieder Tempo in meinem Trott rein. Er war aber bergauf extrem stark, sodass er bald nicht mehr zu sehen war. Ich musste inzwischen auch schon teilweise die Anstiege hochwandern, da ich keine Kraft mehr hatte um durchzulaufen. Es ging auch weiter nur noch bergauf und -ab. 4km vor dem Ziel lagen nochmal knapp 200HM vor mir und inzwischen auch ein weiterer Läufer. Jetzt hieß es nochmal alle Kräfte zu sammeln und das Ding irgendwie durchzuziehen. Ich musste jedoch weiterhin bergauf auf einen Mix aus Wandern und Laufen setzen. Der anderen zog immer im Laufschritt durch, war aber dabei sehr langsam, sodass sich das fast nichts nahm und ich durch das Gehen wieder Kraft sammeln konnte, um im Schlusskilometer auf und davon zu ziehen. Im Ziel dann der erste Gedanke: Nie wieder Läufe mit so vielen Höhenmetern. Aber ich glaube selbst danach habe ich immernoch keine richtige Vorstellung, was Max da beim Zugspitzlauf Extrem durchgemacht hat.
02:17:45.393
2. Platz – 1. Platz AK
http://www.lausitz-timing.de/2…_ergebnis_30km_gesamt.pdf
Sonntag 21.08. 10:30 – Klammlauf – 15km und ca. 160HM
Unruhiger Schlaf und sehr schwere Beine dann am nächsten Tag. In der Gesamtwertung lag ich ca. 2:30 vor zwei anderen auf Platz 2. Die Beiden lagen nur 1 Sekunde auseinander und mussten somit nochmal alles riskieren. Roland war in der Wertung bereits uneinholbar. Das kleine Polster beruhigte ein bisschen, aber man weiss ja auch nicht, ob man der Vorbelastung nicht doch noch Tribut zollen muss.
Der Klammlauf ist als Rundkurs angelegt. Einen kleinen Teil läuft man auch durch Tschechien. Zunächst ging es fast nur bergab, da wusste man also, dass es noch ganz schön nach oben gehen würde. Bis Kilometer 8 bestätigte sich das auch. Wir waren inzwischen eine 3er Gruppe: Platz 2-4 aus der Gesamtwertung. Vor uns noch 2 Einzelläufer und natürlich Roland. Es schien noch alles offen zu sein. Die beiden drückten ganz schön aufs Tempo und ich hatte inzwischen das Gefühl, dass das nicht mehr lange gut geht. Es folgten sehr schwierig zu laufende Passagen mit schmalen wurzeldurchzogenen Waldwegen. Und natürlich immer schön hoch und runter. An ein paar Holzstuffen rutschte ich dann auch aus und stürzte. Glücklicherweise landete ich im weichen Grass und konnte sofort weiterlaufen. Auch die anderen hatten mit kleinen Verstolperern zu kämpfen, es ging ja um alles oder nichts. Wir konnten den 3. einholen und der letzte Anstieg war bei Kilometer 13 geschafft. Jetzt ging es nochmal 2km hinunter. Im Verlaufe der Tour hatte sich bereits herausgestellt, dass ich der stärkste Läufer bergab war. Daher war es nur noch formsache den dritten Platz, und somit auch den 2. Platz der Tour, bis ins Ziel zu retten.
01:00:54.937
3. Platz – 2. Platz AK
Isabell konnte bei dem Lauf auch überzeugen. Sie ging es defensiv an und gab dann ab der zweiten Hälfte nochmal richtig Gas. Konnte somit auch den AK-Sieg feiern!
01:27:12.200
22. Platz – 1. Platz AK
http://www.lausitz-timing.de/2…_ergebnis_15km_gesamt.pdf
Gesamtwertung 53km
03:55:01.000 – 13,48km/h
2. Platz – 1. Platz AK
3 Pokale werden mich jetzt an dieses überaus erfolgreiches WE in Sachsen erinnern. Die Tour ist auf jedenfall nur zu empfehlen. Vielleicht bietet sich diese auch als FH Runners Laufreise an? Hier kann jeder entscheiden, welche Läufe er mitmachen möchte und drumherum gibt es ja in der sächsischen Schweiz auch viel zu sehen und erleben.