1.Winter-Team-Marathon-Leipzig / 16.01.2010

  • Von Leipzig war ich angenehm überrascht. Die Organisation des Team Marathon wurde personell und technisch hier sehr viel aufwendiger durchgeführt, als im Plänterwald. Das lag wohl auch daran, dass dieser Lauf für die Leipziger Laufszene offenbar ein zentrales Event darstellt, während er in Berlin nur so ein kleiner Wald- und Wiesenvolkslauf für die ganz harten war.
    Trotzdem sind in Leipzig auch nicht mehr Mannschaften (41) gestartet, als zuletzt im Plänterwald. Das kann aber auch am Wetter gelegen haben.
    Von dem Geläuf sagte Roland Winkler hinterher, es wäre das schwerste aller bisherigen Team Marathons gewesen, und er muss es ja wissen, denn er hat sie alle organisiert (bis auf Leipzig natürlich) und ist sie alle gelaufen.
    Man muss sich den Untergrund etwa so vorstellen, wie im Park Friedrichshain, nur dass es im Klara-Zetkin-Park auch lange Passagen gab, die relativ wenig von Spaziergängern frequentiert wurden und deshalb kaum festgetreten waren. Hier haben wir uns natürlich besonders gequält. Erschwert wurde das Ganze dadurch, dass meine beiden Teamkameraden nur Lunge Laufschuhe dabei hatten. Die Sohlen dieser Schuhe haben fast gar kein Profil, weil sie aus einer speziellen Gummi-Kautschuk-Mischung sind, die wirklich sehr griffig ist, solange man festen Boden unter den Füßen hat, auf einer geschlossenen Schneedecke den ganzen Spaß aber zu einer Rutschpartie machen. So blieb von Anfang an unklar, ob sie das überhaupt die vollen 8 Runden durchhalten würden. Zumindest das eine Sorgenkind hat die ganze Zeit geflucht und gejammert, weil es bei einem Marathon noch nie so große Schmerzen hatte.
    Mit unseren 4:00 Std. waren wir also noch sehr gut bedient und sind aufgrund des allgemein recht geringen Niveaus sogar noch im forderen Drittel gelandet.
    Die Helfer haben sich aber auch ins Zeug gelegt und an diversen Kreuzungen nach und nach immer mehr weichen Schnee weggeschaufelt, so dass die Strecke immer besser wurde, je mehr die Beine schmerzten.
    Meine wichtigste Erfahrung bei diesem Lauf war, dass ich bei diesen Temperaturen und bei diesem Tempo überhaupt nichts zu mir nehmen muss. Ich komme kaum ins Schwitzen und die Energie liefert die Fettverbrennung. Auch nach dem Marathon hatte ich weder Durst noch Hunger. In Zukunft heißt es für mich im Winter immer: Bei langem Lauf und Marathon – die Nahrungsaufnahme kannst du dir sparen. Sie führt lediglich dazu, dass ich mich häufiger erleichtern muss. Bei höherem Tempo sieht das natürlich wieder anders aus.
    Hinterher wurden wir sogar noch von der Presse interviewt. Mit "news.de" hat sich der Mann vorgestellt. Hier findet man tatsächlich einen erstaunlich ausführlichen Bericht über den Wintermarathon. Nur als "knöcheltief" hätte ich den Schnee nicht bezeichnet und gewonnen haben wir die Ü150 auch nicht.
    Die Örtlichkeiten im Ziel waren ausgezeichnet. Man konnte heiß duschen so lange man wollte und kostenlos essen und trinken was und wieviel man wollte (auch Bier).
    Die Siegerehrung ging ab 17:00Uhr sehr zügig und routiniert über die Bühne, obwohl sehr viele Preise verteilt wurden und dazu noch an alle, die durchgehalten hatten.
    Auch die Fotos, die von Profis an der Strecke gemacht wurden, kann man sich kostenlos bei http://www.lauf-kultour.de/ herunterladen. Wer uns in Aktion bewundern möchte, einfach auf Team klicken und dann das Team 036 suchen.
    Alles in allem eine sehr zu empfehlende Veranstaltung, die in der Tat das Zeug dazu hat, bei besserem Wetter auf eine dreistellige Teamzahl zu kommen.
    Vielleicht kriegen wir ja nächstes Jahr auch ein eines zusammen und können den Lauf übernächstes Jahr in die Serie aufnehmen. Dann steht der Januar nicht mehr so verwaist da.

  • Feine Sache. Interessante Berichte und Fotos.


    Schade das du dich anscheinend beim Laufen nicht ganz auspowern konntest, aber Spass scheint es dir ja gemacht zu haben. Vielleicht klappt es ja naechstes Jahr mit einem FHR-Team, erinnere uns einfach fruehzeitig dran.