Krassfitchallenge, 24./25.05.2014

  • Ich soll 8. oder 9. geworden sein, sagte man mir im Ziel nach knapp 1,5h für 12,5km. Leider habe ich erst da begriffen, dass nur die "Pro´s" (von denen viele hinter mir waren) in der Zeitnahme waren, alle anderen nicht. Angesichts des doch sehr üppigen Startgeldes hatte ich im Vorfeld gar nicht darüber nachgedacht zu prüfen, ob das im Kern ein reiner "Mitgemacht - Spaß gehabt"-Wettbewerb sein könnte. Damit hatte ich einfach nicht gerechnet und allzu deutlich waren die Hinweise auf der Homepage auch nicht, na ja.


    Die Hindernisse sind von der körperlichen Herausforderung her Okay, ca. 5-6 kann man aber nur im Team überwinden. 2x hatte ich einen spontanen Mitstreiter, 4x musste ich die Alternative von 20 Liegestützen wählen, auch weil die Höhenhindernisse absurd wenig gesichert waren. 3-4 Meter Fallhöhe bis zum Boden, kein Wasser, kein Netz, kein Haltegriff. An einigen Hindernissen war es wirklich abenteuerlich und die Vorstellung, mir einen Halswirbel brechen zu können, hat mir den Spaß einige Male doch ein wenig verdorben. Crosschallenge in Berlin, Gettingtough in Rudolstadt und Toughguy in England sind deutlich sicherer. Auch wenn in England die Hindernisse über 10m hoch sind, gibt es überall soviel zu greifen, dass man stets an mindestens drei Punkten sicheren Halt hat und sich Stück für Stück vorarbeiten kann.


    Richtig ärgerlich wird es aber dann, wenn man als Einzelstarter von naseweisen Studis - während sie einem NICHT helfen - belehrt wird, so sei das eben, man müsse im Team laufen. Gefälligst. Wo denn meines sei? Wenn ich an das Startgeld von knapp 100 Euro oder die Nachmeldegebühr von 129 Euro denke, ist das Ganze eigentlich eine Unverschämtheit. Wo nehmen die nur die Überzeugung her, dass sich Massen von Leuten solche Sperenzchen leisten können oder wollen? Wie auch immer: Ohne festes Team von 3-4 Personen macht der Lauf zumindest keinen durchgängigen Spaß. Die Veranstaltung wirkt so, als hätte man den Programmpunkt "Herausforderndes Naturerlebnis in Gemeinschaft" eines Managerseminares auf 12,5km aufgepimpt, inkl. der Sprüche (Nur gemeinsam seid ihr...., Ihr werdet gemeinsam an eure Grenzen gehen...., Ihr seid nur so stark, wie der Schwächste....).


    Die Laufstrecke ist das einzige wirkliche Highlight, ziemlich anspruchsvoll und birgt für Freunde des ambitionierten Crosslaufs einen gehörigen Spaßfaktor. Da steht ein Hügel, ca 20m hoch. Den muss man, glaub ich, insgesamt 6x hoch und runter. Viel Sand, Gestrüpp auch. Da kann man sich austoben.


    Die Verpflegung ist ausreichend, nix dolles, muss aber auch nicht. Im Ziel, wie gesagt, keine Zeitnahme, dafür aber auch wenigstens keine Medaille. Nur ein olles Baumwollshirt.


    Fazit: Das Ganze ist eigentlich ein Mannschaftslauf wie unser November-HM in Britz, allerdings ohne Zeitnahme. Nur kündigt das niemand so eindeutig auf der Homepage an, denn der bloße Hinweis, man komme nur durch, wenn man im Team arbeite, gilt prinzipiell für alle diese Läufe. Man muss immer schieben, drücken, ziehen und wird immer auch geschoben, gedrückt, gezogen. Offensichtlich wollte man aber doch den ein oder anderen 100-Euro-Schein der Einzelstarter bekommen. Werbemaskottchen Frank Busemann schaut schließlich nicht umsonst vorbei. Den Lauf kann ich summasummarum nicht weiterempfehlen.

  • Also erst ma gratulation zu einer weiteren guten sportlichen Leistung. Aber dein Bericht liest sich so gar nicht verlockend.


    Diese ganzen Hindernis-Cross-Läufe entstehen aus dem nichts. Und dann steht der Preis in keinem Verhältnis. Schade für den Sport und vor allem die Sportler. Ganz krass derzeit. Schwer noch Läufe in dieser Richtung zu finden, wo man für den Preis auch ordentlich gefordert wird. Ich sehe schon Maik seinen verweis auf die Anmeldung zum Getting Tough bildlich vor mir. Nikolaus, von da wirst du auch 2014 wieder schönere Eindrücke verfassen können :D


    Grüße Max