Beiträge von kolbh

    Bowling (oder ganz old school: Kegeln) finde ich eine gute Idee. In meiner Heimat gibt es noch die schöne Tradition des Eisstockschießens, aber das hab ich hier noch nicht gesehen.

    Vielleicht interessant für den ein oder anderen....


    Hailes Welt


    Von Christo Förster, Addis Abeba


    Nur der Olympiasieg fehlt Gebrselassie bislang noch in seiner Titelsammlung.


    05. Januar 2010 Es ist lausig kalt und noch dunkel, als der silberne Mercedes auf die Jomo Kenyatta Street direkt am Meskel Square einbiegt. Von den staubigen, stufenförmigen Bahnen, die sich in immer größer werdenden Bögen um die Südflanke des Platzes ziehen, hört man leise Laufschritte. Später wird hier wie jeden Morgen Volkslaufatmosphäre herrschen, aber noch ist kaum etwas los. Die riesigen Plakate, die über dem Platz hängen, sind nur schemenhaft zu erkennen. Von einem blicken die heldenhaften Wunderläufer des Landes, das daneben zeigt den neuen Dreamliner der äthiopischen Fluggesellschaft - der Meskel Square mitten in Addis Abeba ist mehr als nur die zentrale Trainingsfläche eines laufverrückten Volkes, er ist auch ein Amphitheater der Träume. Es ist Punkt sechs Uhr, so wie es ausgemacht war. Der Mercedes hält gerade lange genug, um den Mitfahrer zusteigen zu lassen, und rollt dann weiter in den Norden der Stadt. Hinter dem Steuer sitzt einer der Helden vom Plakat: Haile Gebrselassie. Der Ausnahmeathlet will zeigen, wo er trainiert.


    Gebrselassie hat es eilig. Er nimmt die Straße, die vorbei an der Universität direkt zum Fuß der Entoto Mountains führt. Dort, vor den Toren Addis Abebas, liegt auf einer Höhe von 3000 Metern das legendäre Bergplateau, auf dem Generationen von Olympiasiegern und Weltrekordlern ihr Ausdauertalent veredelten. Zwei Stunden Dauerlauf stehen auf dem Trainingsplan. Eigentlich hat Gebrselassie es nicht mehr nötig, sich jeden Morgen so früh aus dem Bett zu quälen und seinem mittlerweile 36 Jahre alten Körper Höchstleistungen abzuringen. Er hat alles gewonnen, was es für einen Läufer zu gewinnen gibt. Er hat die 5000 und 10 000 Meter seit seinem ersten Weltmeistertitel 1993 in Stuttgart ein Jahrzehnt lang nach allen Regeln der Kunst dominiert. Er ist erfolgreich auf die Marathonstrecke gewechselt. Er hat 26 Weltrekorde aufgestellt, am 22. Januar soll ein weiterer dazukommen, beim Marathon in Dubai. Er hat Millionen verdient, unter anderem auch mit gefeierten Auftritten wie jenen vor wenigen Tagen bei seinem Sieg beim Trierer Silvesterlauf. Gebrselassie ist längst nicht mehr der kleine Junge aus dem Dorf Assela, der barfuß zur Schule laufen musste, er ist ein gemachter Mann. Und trotzdem ist seine Mission nicht beendet.
    Als Geschäftsmann unterwegs: Gebrselassie hat für sich über die Jahre viele Einnahmequellen erschlossen.
    Als Geschäftsmann unterwegs: Gebrselassie hat für sich über die Jahre viele Einnahmequellen erschlossen.


    Geschäftsmann und moralisches Vorbild


    Ihm fehlt in seiner Titelsammlung der Olympiasieg im Marathon, den er 2012 in London perfekt machen will, das ist das eine, doch es gibt noch einen ganz anderen Motivationsgrund: die Firma Haile and Alem International, die er gemeinsam mit seiner Frau betreibt. Immobilien- und Baugewerbe, 500 Mitarbeiter, ständig neue Projekte. Bürogebäude gehören den Gebrselassies, ein Kino, etliche Wohnblocks. Ihr Luxushotel in Awasa, etwa 600 Kilometer südlich von Addis Abeba, befindet sich gerade in der finalen Bauphase, ein weiteres in der Hauptstadt selbst ist in Planung. „Das mag komisch klingen“, sagt Gebrselassie, „aber ich bin es gewohnt, ganz oben zu stehen, und ich will der erfolgreichste Geschäftsmann Äthiopiens werden.“


    Der schmächtige Mann mit dem gewinnenden Lachen hat sich über die Jahre ein Hamsterrad erschaffen, in dem er immer weiter laufen muss, um es in Bewegung zu halten. Gebrselassie weiß das: „Die Firma ist so gewachsen, ich komme da gar nicht mehr raus. Die rund 300 Arbeiter auf der Baustelle in Awasa zum Beispiel, soll ich die feuern? Die sind arbeitslos, wenn ich die Firma dichtmache. Ich kann also gar nicht aufhören. Wenn das eine Hotel fertig ist, dann muss es schon ein neues Projekt geben, eine neue Baustelle, auf die ich die Arbeiter schicke. Ich kann mich auch nicht so einfach aus dem operativen Geschäft zurückziehen, weil ich die Schnittstelle für alle Bereiche bin.“
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    Und wer Geschäftsmann und moralisches Vorbild zugleich sein will, wer mit sozialem Gewissen nach größtmöglichem wirtschaftlichem Erfolg strebt, der braucht, so oft es geht, frisches Geld. Veranstaltungen wie der Berlin-Marathon im September, wegen der schnellen Strecke und des peitschenden Publikums Gebrselassies Lieblingsrennen, oder der Dubai-Marathon am 22. Januar, bei dem neben einer stattlichen Antrittsgage allein eine Million Dollar Weltrekordprämie gezahlt wird, so viel wie nirgendwo sonst, sind wichtige Geschäftstermine für die Haile and Alem International. Sie dienen der Erhöhung des Firmenkapitals.


    Das Klischee des ostafrikanischen Läufers


    Der silberne Mercedes hat sich zügig aus der Stadt gestohlen und die Serpentinen hinauf zu den Entoto Mountains erreicht. Die Straße wird schmaler. Außer Gebrselassie sind nur ein paar alte Frauen unterwegs, die in den frühen Morgenstunden die Wälder nach Brennholz durchkämmen. Die feinen Nebelschwaden, die Addis Abeba durchziehen, wirken von oben wie ein über Nacht ausgeworfenes Spinnennetz. Hinter den Bergen kriecht langsam die Sonne hervor. Plötzlich bremst Gebrselassie scharf und steigt aus dem Wagen.


    Mitten in einer Kurve liegt ein Felsbrocken. Nicht riesig, er hätte locker daran vorbeifahren können, aber Gebrselassie ist einer, der weiter denkt. Wie weit, das wird erst klar, als er den Brocken beiseitegeräumt und sich wieder hinter das Steuer gesetzt hat. „Wenn hier ein Unfall passiert, ist die ganze Straße dicht. Und das ist die einzige Straße zurück in die Stadt. Dann stehe ich hier und komme nicht rechtzeitig ins Büro.“ Genauso funktioniert die Welt Haile Gebrselassies: immer einen Schritt weiter denken als die anderen, alles dem Erreichen des Ziels unterordnen, stets rational handeln. Seine Läufe sind genau wie sein Training, ja seine ganze Karriere schon immer minutiös geplante Projekte gewesen, Rekorde keine emotionalen Highlights, sondern logische Konsequenz der richtigen Vorbereitung und des Erreichens aller angepeilten Zwischenzeiten.


    Das Klischee des ostafrikanischen Läufers, für den es kein größeres Glück gibt, als laufen zu können, hat mit der Realität wenig zu tun. Athleten aus Äthiopien, Kenia, Eritrea oder Somalia sind zum Laufen verdammt - von der Natur mit den besten Voraussetzungen ausgestattet, die Chance, sich selbst und die ganze Familie ernähren zu können, vor Augen. Gebrselassie die kindliche Freude am Laufen abzusprechen fällt besonders schwer. Waren es doch auch seine Lockerheit, sein Lachen und seine positive Art, die eine Leichtathletikära geprägt haben, nicht nur seine sportlichen Leistungen. Immer freundlich, höflich, zuvorkommend. Er ist ein Mensch, der einen Raum sofort ausfüllt, wenn er ihn betritt, einer, nach dem man sich umdreht, ein kleiner Mann mit großem Charisma. Und dennoch: Das Geheimnis seines Erfolgs ist harte Arbeit, das Laufen Erlösquelle. Mehr war es nie für Gebrselassie, und mehr ist es auch heute nicht.


    Kurzes Aufwärmen, dann geht es los


    Er hat dieses Prinzip des erzwungenen Erfolgs begriffen, verinnerlicht, perfektioniert wie keiner seiner Konkurrenten. Sich immer wieder neue Ziele gesteckt. Hohe Ziele. Und nun heißen sie eben: Olympiasieg im Marathon und erfolgreichster Geschäftsmann Äthiopiens. Irgendwann könne er sich sogar vorstellen, Präsident zu werden. Da müsste er sich „reinarbeiten“, sagt er, aber unmöglich scheint für Gebrselassie gar nichts zu sein. Sein Terminplan ist schon heute der eines Außen- und Finanzministers in Personalunion. Mit dem Unterschied, dass er am liebsten alles selbst regelt, vom Autofahren über die Terminkoordination bis zum Aushandeln von Prämien. Wenn er zu den großen Marathons reist, dann nur für einen Tag. Hin, gewinnen, abkassieren und wieder weg.


    Auf einem kargen Platz hoch über der Stadt parkt Gebrselassie. Die Läufer aus seiner Trainingsgruppe und Yilma Berta, sein Coach, warten bereits. Kurzes Aufwärmen, dann geht es los. Zuerst auf dem Trampelpfad, der zwischen den Hütten hindurchführt, dann über eine mit Gräsern und einzelnen Kornähren bewachsene Lichtung auf das Entoto-Plateau. Afrika in seiner ganzen Schönheit. Die Luft klar, das Licht warm, die Landschaft weit. Ein solches Höhentrainingsgelände sucht man in Europa vergeblich. Auch das ein Grund, warum Gebrselassie nie weggegangen ist aus seiner Heimat.


    Fast zwei Stunden vergehen, bis die Läufer wieder zurückkehren von ihrem Trainingslauf und sich am Rande der Lichtung zum Stretching sammeln. Mittlerweile sind auch einige andere Läufergruppen eingetroffen: junge Frauen und Männer, die sich auf ihre ersten großen Aufgaben vorbereiten - die nächste Generation von Wunderläufern. Zwischen ihnen treiben Bauern ihre Rinder und Esel über die Lichtung. Jetzt ist richtig was los hier, aber immer noch liegt eine mystische Stille über dem Treiben. Gebrselassie leitet das Stretching für seine Gruppe höchstpersönlich. Oder besser: Er macht seine Übungen, die anderen machen sie nach. Der Meister plaudert munter drauflos, doziert, scherzt, unterhält. Ein begnadeter Entertainer, der es sichtlich genießt, im Mittelpunkt zu stehen, und dabei nicht einmal egozentrisch wirkt. Als die Gruppe nach dem Stretching zurück zum Parkplatz geht, hat es den Anschein, als schreite dort ein Feldherr mit seinem Gefolge über die Lichtung. Für jeden der Nachwuchsläufer, an dem sie vorbeikommen, hat Gebrselassie ein freundliches, aufmunterndes Wort parat.


    „Den Unterschied macht der Bildungsstand“


    Halb neun. Das Büro ruft. Gebrselassie legt eine Kassette mit amharischer Musik aus den vierziger und fünfziger Jahren ein. Erst knistert es nur, dann ertönt eine sanft leiernde Melodie, die von hölzernen Trommelschlägen begleitet und kurz darauf von einer durchdringenden Frauenstimme aufgenommen wird. Solange es die Berge hinabgeht, hat die Musik etwas Meditatives, dann, als Addis Abeba näher kommt, liefert sie den Soundtrack für den Trubel in der inzwischen hellwachen Stadt. Gebrselassie lenkt seinen Wagen geübt durch den chaotischen Verkehr. Er schafft es sogar, dabei zu telefonieren - offensichtlich gibt es einiges zu regeln. Ständig winken ihm Leute zu. Immer winkt er zurück. An der Busstation Shiromeda biegt Gebrselassie dann auf einmal von der Hauptstraße ab, nimmt den Fuß vom Gaspedal und rollt im Schritttempo durch holprige Straßen, die von heruntergekommenen Verschlägen aus Wellblech und Brettern gesäumt werden. Er möchte noch etwas zeigen, so viel Zeit muss sein.


    Schnell wird klar, dass es Gebrselassie nur bedingt um die materielle Armut geht, die in diesem Viertel herrscht. Ihm liegt etwas anderes am Herzen: „Wenn ich sehe, wie viele Menschen hier ohne Antrieb und Hoffnung am Straßenrand sitzen und sich in ihr Schicksal ergeben, werde ich immer wieder traurig“, sagt er. „Weil sie mir das zentrale Problem Äthiopiens vor Augen führen. Ich mache mir ständig Gedanken darüber, wie man ihre Zukunftsaussichten verbessern könnte. Und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir mehr Bildung brauchen. Warum ist denn der größte Teil Europas oder auch Amerika so gut entwickelt? Gibt es dort mehr Ressourcen oder besseres Klima als in Äthiopien? Nein. Im Gegenteil, von den geographischen Voraussetzungen her müssten wir sogar reicher sein. Den Unterschied macht der Bildungsstand. In Deutschland kann jeder lesen und schreiben. Die Leute wissen, was in ihrem Land und in der Welt passiert, sie entwickeln regelrecht ein Wissensbedürfnis. In Äthiopien haben viele Menschen diese Grundvoraussetzung überhaupt nicht, weil sie weder lesen noch schreiben können, es gibt kein vernünftiges Internet-Netz, kaum gute Zeitungen.“ Gebrselassie redet sich richtig in Rage, und man spürt, dass er sich zutiefst verantwortlich fühlt für sein Land.


    Er tut das, was er für richtig hält


    Doch die Philosophie des Helfens, die er verfolgt, kommt nicht bei allen Äthiopiern gut an. Klar, er ist ein Volksheld, die Menschen lieben ihn für seine Erfolge, aber es gibt Stimmen, gar nicht so leise, die ihm vorwerfen, zu wenig von seinem Reichtum an die Bedürftigen weiterzugeben. Gebrselassie blickt wie ein geprügelter Hund, wenn man ihn darauf anspricht. Er schweigt einen Moment, atmet tief und wird dann pathetisch, aber sehr bestimmt: „Es macht einfach viel mehr Sinn, den Menschen das Fischen beizubringen, als ihnen hin und wieder einen Fisch zu schenken, das verstehen viele nicht.“ Er tue das, was er für richtig halte: in Äthiopien bleiben, Steuern zahlen, Geld in die Wirtschaft stecken, Menschen Arbeit geben, Vorbild sein, und ja, er baue gerade eine Schule, seine dritte. Außerdem könne er sich vorstellen, weitere Veranstaltungen wie den Great Ethiopian Run ins Leben zu rufen. Über 30 000 Läufer nahmen dieses Jahr wieder an dem Zehn-Kilometer-Charitylauf teil, ein Gemeinschaftsprojekt von ihm und verschiedenen Entwicklungshilfeorganisationen.


    Gebrselassie steuert seinen Mercedes, der ihm seit sechzehn Jahren, seit er ihn als Prämie für den ersten WM-Titel erhielt, treue Dienste erweist, wieder zurück auf die Hauptstraße Richtung Meskel Square. Von dort sind es nur noch zwei Kilometer die Bole Road hinauf, dann taucht auf der rechten Straßenseite das achtstöckige Bürogebäude auf, an dessen Außenfassade in Großbuchstaben „Haile and Alem International“ zu lesen ist. Gebrselassie parkt am Hintereingang. Erst von dort ist das gut frequentierte Fitnessstudio im Souterrain sichtbar. Auch eine Einnahmequelle, natürlich, aber vor allem praktisch. Hier kann Gebrselassie nach dem Morgenlauf unter die Dusche springen und sich in den Anzug werfen, und nach Feierabend, gegen 17 Uhr, wird er auf Laufband und Ergometer seine zweite Trainingseinheit absolvieren, ehe er nach Hause düst, um seinen zwei kleinen Töchtern noch schnell einen Gutenachtkuss zu geben.


    Eine Viertelstunde später sitzt Gebrselassie in seinem Büro. Das Frühstück, einen halben Liter Wasser und ein paar Kekse, hat er im Aufzug zu sich genommen. Der Tee in seiner Tasse wird kalt werden, bevor er ihn getrunken hat - zu viel Arbeit. Probleme auf einer Baustelle, Maklergespräche, Terminanfragen von seinem Sponsor. Draußen wird es langsam heiß. Ein ganz normaler Tag im Leben des laufenden Geschäftsmannes Haile Gebrselassie hat begonnen.
    Gebrselassie nach seinem Gewinn beim Halbmarathon in New York 2007.
    Gebrselassie nach seinem Gewinn beim Halbmarathon in New York 2007.


    Text: F.A.Z.
    Bildmaterial: Christo Foerster, dpa, REUTERS

    Lieber Nikolaus, liebe alle,
    vielen Dank für den tollen Jahresbericht. mein Laufjahr war natürlich nicht ansatzweise so spektakulär wie Nikolaus´, trotzdem von mir auch ein kurzes - wie man so schön sagt - wrap-up. Anfang 6. Januar stand ich das erste Mal an der Ecke Bötzowstraße, nachdem mich eine mittlerweile sehr geläufige Suchmaschine nach Eingabe von "Laufgruppe" und "Berlin" zielsicher zu fhrunners.de geschickt hatte: kein Mensch da. Ich bin dann als Neuberliner orientierungslos ein bisschen durch den dunklen Volkspark gejoggt und habe mich schon ein bisschen nach den beleuchteten Premium-Laufstrecken wie der Münsterpromenade zurückgesehnt. Am Donnerstag darauf fand sich außer mir noch WolfRun ein, der mir die Strecke zeigte, die ich mittlerweile fast 100mal gelaufen sein müsste. Von dort an ging es bergauf. Erstes Highlight nach fleißigem Training war der Berliner Halbmarathon, den ich fast zeitgleich mit Hanny und Holger B. in ordentlichen 1.38.48 beendete. Ehrlich gesagt wollte ich mir anfangs diese ganzen Wettkämpfe ersparen und mich nur ein bisschen bewegen, um nicht mit dem Schreibtisch zu verwachsen. Aber Laufen ohne Wettkampf ist doch, wenn wir ehrlich sind, so ein bisschen wie alkoholfreies Bier oder Led Zeppelin auf Zimmerlautstärke: Ganz nett, aber der richtige Kick fehlt. Also ging es im Mai gleich weiter bei den 25km von Berlin, im Ziel zeigte die Uhr dort 2.00.18, was natürlich (für mich) nicht schlecht ist, aber natürlich doch einen Schönheitsfehler aufweist. Bitte nicht falsch verstehen: Die Zeit und der km-Schnitt sind genau meine Kragenweite, aber die 18 sekunden hätten wirklich nicht sein müssen, im Grunde ist das so, wie wenn die Mannschaft des Herzens nach einem 3-0 Auswärtssieg beim Tabellenführer in der letzten Minute noch den Kapitän und Doppeltorschützen durch eine rote Karte wegen Ballwegschlagen verliert: Ärgerlich! Der Franzosenlauf gehört also 2010 zum Pflichtprogramm und die 18 Sekunden sammele ich irgendwo auf der Strecke zwischen Olympiastadion und Unter den Linden wieder ein. Irgendwann reifte dann der Schluss, dass es - genau wie nur einen Rudi Völler - auch nur eine Lauf-Königsdisziplin gibt: Marathon. Von dort an wurde - nachdem auch die Doktores ihr ok gegeben hatten - das Training verschärft. Die Laufbibel von Steffny war von da an Pflichtlektüre. Der Halbmarathon in Reinickendorf wurde als Vorbereitungslauf in soften 1.43 absolviert und schließlich stellte ich mich am 10.10 in der bayerischen Heimat dem Tag der Wahrheit. ich gebe zu, ich hatte ordentlich Muffensausen und auf Direktive meiner Frau bin ich die ersten 25 km brav hinter dem 4-Stunden-Zugläufer hinterhergezuckelt, in den letzten 15 km habe ich dann 7 Minuten rausgeholt und war schließlich in 3.53.40 im Ziel. Ordentlich, aber: Luft nach oben, was für 2010 bedeutet, dass es in diesem Jahr schon 2 Marathons unter 3.45 sein sollen. Der Britzer Mannschaftshalbmarathon war ein toller Teamlauf, ich wäre auch beim einem Team-Marathon dabei, schließlich folgte zum Jahresabschluss noch der Plänterwaldlauf in ebenfalls soliden 1.33.30. Fazit: ca. 2200 Trainingskilometer, 6 Wettkämpfe, ca. 150 Wettkampfkilometer, ein tolles laufjahr, so kann es aus meiner Sicht weitergehen. Vielen Dank an Euch alle, schöne Feiertage, kommt gut ins Jahr 2010 und bis bald.
    Holger

    Das scheint ein genereller Trend zu sein. Die kürzeren Strecken kannibalisieren die längeren. Das sieht man bei den marathons schon länger, kaum ein Anbieter kann es sich mehr leisten, einen Marathon zu organisieren, ohne gleichzeitig einen halbmarathon, eine Staffel oder zumindest einen 10er ins Programm zu nehmen. Einerseits wirtschaftlich verständlich, denn die Mehrkosten sind sehr gering und jede Teilnahmegebühr zählt, andererseits werden die Läufe damit auch etwas verwässert. bei vielen Marathon-Veranstaltungen dominieren mittlerweile die Halbmarathon-Läufer, die das 'Feeling' und die Atmosphäre erleben wollen, aber keine Zeit/Lust auf ein Marathon-Training hatten. so dünmnt sich das Teilnahmefeld bei den Langstrecken immer mehr aus.

    Man glaubt es kaum, Hertha spielt im Europapokal und zwar noch einmal am 16.12 gegen den portugiesischen Traditionsverein Sporting Lissabon (Home u.a. of Luis Figo, Cristiano Ronaldo, Nani u.v.a.m). Ausverkauft wird es wohl eher nicht sein, ich werde mit einem Arbeitskollegen hingehen und freue mich, wenn sich der ein oder andere fh runner anschließt.

    Stimme auch zu, ist kein 'Muss', aber doch ein 'Soll'. Gerade für Neu-Berliner ist die Strecke schon attraktiv und sehenswert und der Einlauf ins Olympiastadion hat schon was. Ob man den jedes Jahr machen muss, ist eine andere Frage, aber einmal mindestens. Im Ziel gibts richtiges Bier, schön trinken kann man sich seine Zeit hinterher dann auf jeden fall.

    Das sind alles sehr ehrgeizige Ziele bei Euch, die Latte liegt hoch. Meine Ziele:


    HM: Bestzeit von 1.38.48 verbessern
    25 km: unter 2 Stunden bleiben
    Marathon: Unter 3.45 h


    Wenn ich 2 von den dreien schaffe, wird es ein gutes Laufjahr.

    Liebe Sportsfreunde,
    am 23.11. um 20:15 kommt es in der Alten Försterei zum Spitzenspiel 1. FC Union Berlin gegen den 1. FC Kaiserslautern. Maik und ich wollen auf jeden Fall hin,ich besorge Tickets. Interessierte bitte schnell melden.

    rennsteig wäre auch fantastisch, da dann aber nur den normalen Marathon. Vorfreude ist ja sowieso die schönste Freude und die Vorfreude auf den nächsten Marathon rettet mich über den Winter.