Beiträge von trabi

    Tschuldigung, dass ich mich nicht eher gemeldet habe. Ich bin abends immer so müde.


    Natürlich kann ich die WLS Teilnehmer nächsten Sonntag am wildromantischen Fließ entlang führen.
    Treffpunkt wäre wieder in der Brodersenstr./Tessenowstr, wo man auch gut parken kann.
    Hinterher gibts natürlich wieder eine kleine Verköstigung. :)
    Die Anreise ist ohne Auto oder Fahrrad leider ein wenig umständlich.


    Sollte sich keine Mitfahrgemeinschaft bilden, können wir auch am U-Bahnhof Paracelsiusbad starten u. am U-Bahnhof Otisstr. aufhören. :(

    Hinterher waren wir uns alle einig: Das war doch ein bisschen zu "fett".


    Das große Problem für jeden war wohl die Unterkühlung nach den Wasserhindernissen. Nach den ersten zwei Wassergräben und der Saaledurchquerung war das noch nicht so schlimm. Da konnte ich noch die Beine in die Hand nehmen und einfach voll am Anschlag rennen bis ich wieder warm wurde.
    (Sorry an die drei anderen, dass ich mich dort mal wieder als Kameradenschwein erwiesen habe, aber die 45min die ihr nach mir ins Ziel gekommen seit, hätte ich nicht in der Kälte überlebt.)


    Selbst auf starken Steigungen habe ich versucht im Laufschritt zu bleiben, um nur wieder warm zu werden.
    Als es dann zurück nach Rudolstadt ging, waren sogar die Hände fast wieder schmerzfrei und ich dachte: Jetzt ins Schwimmbad stürzen und dann ist das schlimmste überstanden. Aber nein, vor dem Schwimmbad musste man noch hüfttief ca. 100m längs durch dieselben beiden Wassergräben waten, die man nach dem Start durchquert hat und auf der Sturmbahn in 5 Wassergräben springen und warten, bis man von einem anderen Läufer wieder raus gezogen wurde.
    Das Tauchen unter die 7 Baumstämme im Schwimmbad war dann der Punkt, wo zum ersten mal die Schmerzgrenze überschritten wurde. Ich bin immer wieder gegen die Stämme geknallt, weil der Kopf panikartig nach oben schnellte, wenn er in dem eisigen Wasser war. Als ich endlich alle Stämme geschafft hatte bin ich stark angenockt auf die Ausstiegstreppe zugetaumelt – einfach unvorstellbar, dass ich so etwas freiwillig noch mal machen könnte.
    In einer Regionalzeitung stand:
    "Ein besonderer Punkt sind die Wasserhindernisse. Hier sind zwei Spezialteams zur Reanimation sowie Kampftaucher der Bundeswehr vor Ort.“
    Ich wüsste zu gern, wieviele Leute hier reanimiert werden mussten, wenn es mich schon fast aus den Socken gehauen hat.
    Wenn nach dem Durchqueren des kleinen Freibadhindernisparcours Schluss gewesen oder eine längere Laufstrecke zum Aufwärmen gekommen wäre, wär das Ganze noch halbwegs erträglich geblieben, aber man musste noch einmal hüfthoch in der Saale herum waten und sehr lange in dem "Walk of Fame" auf dem Zielgelände herum kriechen und klettern.
    Unter normalen Umständen wäre das nicht schlimm gewesen, aber völlig erschöpft, unterkühlt und mit vereisten und extrem schmerzenden Händen war das unerträglich und teilweise lebensgefährlich, weil man sich mit solchen Händen auf hohen Kletterwänden nirgends wirklich festhalten konnte.
    Alle Wettkämpfe, die ich bisher gemacht habe, waren auch schmerzhaft bis ins Unerträgliche, aber es war ein positiver, im Grunde völlig harmloser Erschöpfungsschmerz.
    Bei den Schmerzen, die man hier hatte und die hauptsächlich von chronischer Unterkühlung ausgingen, spürte man, dass es an die Substanz ging, und man hatte die ganze Zeit Angst, wirklich seine Gesundheit zu ruinieren. Da hörte dann leider der Spaß auf.


    Daher muss ich schuldbewusst zugeben, dass man die Teilnahme an so einem Lauf – einfach Just for Fun oder weil gerade zufällig ein Team Mitglied gefehlt hat, ohne richtige Vorbereitung niemandem guten Gewissens zumuten kann. Und ich muss mich für jeden Überredungs- oder gar Schlechtes-Gewissen-Machungs-Versuch einzeln entschuldigen und bin heilfroh, dass niemand so dumm war, sich darauf einzulassen.


    Trotzdem überlege ich jetzt schon wieder, wie ich ausgerüstet sein müsste um vielleicht doch noch einmal an diesem Lauf teilnehmen (Durchgeknalltheit ist nun mal nicht heilbar) zu können, aber dann ohne fast an Unterkühlung zu sterben. Wahrscheinlich würde es schon sehr helfen, wenn man nach dem Schwimmbad jemanden postierte, von dem man mit trockenen Handschuhen und trockener Mütze versorgt wird und vor dem Schwimmbad müsste man sich so eine Art Neoprensturmhaube überziehen, wie sie vielleicht von Polarforschern verwendet wird. Und natürlich bräuchte man auch spezielle Knie- und Ellenbogenschützer für die langen Kriechpassagen auf Kieselsteinen.
    Ja, so würde es gehen!
    Bin ich bekloppt oder was?????

    Na die eine Flitzpiepe wird sich doch noch irgendwie auftreiben lassen?
    Wenn es nur darum geht, dass Anfahrt und Übernachtung für so einen kleinen 22km Lauf ein bisschen teuer und ein bisschen zu viel Aufwand sind:


    Ich habe vor, am Sonnabend Morgen um 5:00 mit dem Auto runter zu fahren und nach dem Lauf noch am selben Tag wieder zurück nach Berlin. Wer sich noch kurzfristig für Rudolstadt entscheiden kann, wird kostenlos von zu Hause abgeholt und am Abend an der selben Stelle wohlbehalten ;) wieder abgesetzt und kann am nächsten Morgen frisch und ausgeruht seinen gepflegten Plänterwaldlauf machen. Das einzige, was er/sie für seine/ihre An- und Abreise selbst tun muss ist, es ein paar Stunden in einer staubigen und zerbeulten Handwerkerkiste auszuhalten.


    Nun? Ist das ein Angebot?
    So billig kommt man außerhalb Berlins nie wieder an so einen Mordsspaß.

    Ich würde auch Athen bevorzugen.
    An so eine kleine Sommerverlängerung in südlichen Gefilden kann man sich irgendwie gewöhnen.
    Der Abstand zum Berlin Marathon ist größer und man kann die Black Lane als Vorbereitungslauf verwenden.


    Allerdings wurde Athen voriges Jahr noch wegen der unsicheren politischen Lage abgelehnt. Hat sich daran irgendwas geändert?

    Was mir ein wenig Sorgen bereitet, sind die langen Wasserpassagen. Wenn es am Morgen des 7.12. so kalt sein sollte wie heute, wird es schwer unter eine 2cm dicke Eisschicht zu tauchen. :think:
    Und der Wassergraben kommt schon nach wenigen hundert Metern, wenn man noch gar nicht warm ist. :shock:
    Aber da kann man dann ja übers Eis schlittern. :whistle:

    Na gut. Was soll man machen. Sonst kriegt ihr ja das Team nicht voll. :roll:


    Allerdings muss ich ehrlich zugeben, dass ich in letzter Zeit am Flughafensee einfach weiter gelaufen bin, weil meine Hände ein bisschen kalt waren. :oops:
    Das muss unbedingt besser werden. :naughty:


    Übrigens gibt es von meiner Tegler Fließ Runde auch eine Crossversion mit extra von Pferden aufgewühlten Sand- und Schlammpassagen und zwei kräftigen Steigungen und natürlich einer erfrischenden Badepause.(Streckenlänge wie gehabt ca.30km)
    Wer sich nicht völlig unvorbereitet ins Rudolstädter Gemetzel begeben will, ist nächsten Sonntag um 7:00 herzlich eingeladen.

    War natürlich auch für mich der schönste aber auch schmerzhafteste Halbmarathon, den ich jemals gelaufen bin.
    Und dann noch zum dritten Mal in Folge in einem Siegerteam.
    Unglaublich.
    Vielleicht sind ja die jungen Wilden der FHR im nächsten Jahr schon so zahlreich, dass sie nicht mehr so einen lahmen alten Sack mitschleifen und ihm die ganze Zeit gut zureden müssen, damit er nicht schlapp macht. :roll: