Beiträge von Annette

    Beeindruckend. Tolle Leistung - ihr Helden!! Erholt euch gut.
    Der Spruch "Die Distanz zwischen Können und Wollen lässt sich mit Training verkürzen..." finde ich cool. Sollte mein Spruch weden. ;)

    Nun endlich ein Laufbericht vom NY Marathon von mir.
    Für mich war es immer ein Traum, einmal nach NY und den Aufenthalt mit dem Lauf zu verbinden. Ich weiß nicht so genau, warum meine Euphorie für diese Stadt jetzt verflogen ist bzw. warum ich keinen „Flash“ bekommen habe, wie vielleicht andere NY-Besucher. Es ist eine große, laute, sehr volle, grelle, anstrengende Stadt, die niemals schläft. Wenn man gemütliche Cafés um die Ecke oder grüne Oasen sucht, wird man (zumindest dort, wo wir waren, in Manhattan) nicht fündig. Es ist überwiegend eine Stadt zum Shoppen, aber mit diesem Ziel war ich ja nicht dahin gefahren.


    In Vorbereitung auf die Reise habe ich den Laufbericht von Kerstin von 2011 gelesen, der sehr ausführlich ist und eigentlich alles schon beschrieben hat. Vielen Dank.


    Auch bei uns war der Start vom Hotel 5:45 Uhr mit Ankunft ca. 6:30 Uhr auf dem Militärgelände. Dort waren verschiedene Corrals entsprechend der Startnummernfarbe (orange, blau, grün) eingerichtet, wo man sich mit Tee, Kaffee, Powerriegeln, Donats,… versorgen konnte.
    Nachdem wir uns gestärkt und die Zeit rumgeschlagen hatten, bin ich mit Anja zu unserem Startbereich gegangen. Da ich in der 1. Welle (Startzeit 9:50 Uhr) auf dem oberen Brückenabschnitt gestartet bin, konnte ich bald zu meinem Start gehen.
    Am Rande bemerkt: die Organisation (einschließlich das Toilettenproblem) war sehr gut gelöst.
    Gegen 9:40 Uhr bewegten sich alle Läufer der 1. Welle langsam zur Startlinie auf die Brücke. Hier wurde dann die Nationalhymne live gesungen und alle Amerikaner richteten ihren Blick zur Fahne und legten die Hand aufs Herz. Sehr pathetisch, emotional. Warum können wir Deutschen nicht auch stolz auf unser Land sein?
    Nach zwei Böllerschüssen und mit dem Lied von Frank Sinatra „New York, New York“ ging es über die 3 km lange Verrazano-Brücke.
    Ich hatte mich sehr verwegen hinter dem Pacemaker von 3:20 eingeordnet, im Wissen jedoch, nie die Zeit schaffen zu können, aber irgendwie stand ich dann dort.
    Der Start ging gut und nach dem erreichten Höhepunkt der Brücke ging es „bergab“ und da hatte ich auch schon das 3:20 Schild überlaufen, dass ich dann auch recht lange hinter mir lies.
    Der Marathon führt durch alle 5 Stadtteile NY: Staten Island, Bronx, Queens, Brooklyn und Manhattan, wobei ich die Strecke nicht so attraktiv fand.
    Die Menschen standen fast an allen Streckenabschnitten und zum Teil in mehreren Reihen und beklatschen die LäuferInnen bzw. die Bands oder Musikanlagen gaben die entsprechende Geräuschkulisse. Ich muss ehrlich sagen, dass mir manchmal der Lärm (insbes. von den Musikanlagen) zu laut war und ich mich nach ruhigeren Abschnitten (die spätestens auf den Brücken kamen ;) ) gesehnt hatte.
    Irgendwann habe ich festgestellt, dass mein Anfangstempo nicht zu halten ist und etwa nach dem ersten Drittel hatten auch noch meine Oberschenkel zu gemacht und gekrampft.
    Der tatsächliche Einbruch kam vielleicht bei km 35 oder auch schon früher.
    Da ich immer ohne Uhr laufe und nur meinem Gefühl vertraue (Nikolaus :oops: ), ging irgendwann nichts mehr. Jede Getränkestation, die es ab Meile 10 jede Meile gab, habe ich mitgenommen, auch wenn ich schon kein Wasser oder Iso-Getränk mehr sehen konnte. Auch hatte ich das erste Mal richtig Hunger während des Laufens bekommen. Leider gab es wenig Verpflegung und mit den gereichten Power Gels kann ich nichts anfangen. Ich hätte mir Obst (Äpfel, Bananen) gewünscht, wobei Bananen vereinzelt angeboten wurden.
    Irgendwann waren wir endlich am Central Park angekommen, aber die Aussicht hier zu sein, hieß noch nicht, im Ziel angekommen zu sein. Es zog sich die Fifth Avenue und durch das hügelige Terrain des Parks, wo ich auch Abschnitte gelaufen bin, weil ich völlig platt war. Kurz vorm Schluss üerholte mich auch noch das 3:30 Schild. :shock:
    Dann war endlich der Zielbereich da, Medaille umgehängt und nun musste ich noch gefühlte 5 km (vielleicht waren es nur 1,5 km) bis zum Kleiderwagen laufen, weil mein Kleiderbeutel im letzten Wagen lag. Auf dem Weg dahin wird man von Helfern am Rande angesprochen, die sich um dein Wohlbefinden sorgen (braucht man medizinische Hilfe…?).
    Angekommen am Kleiderwagen sollte man sich dort möglichst nicht umziehen, sondern schnell wieder den Park verlassen. Das fand ich sehr schade, denn gern hätte ich mich im Central Park auf die Wiese gelegt, ähnlich wie in Berlin im Tiergarten, zumal das Wetter freundlich, teilweise sonnig warm war (ca. 19 Grad). So bin ich zu Fuß den ganzen Weg bis zum Hotel (was sehr zentral lag, 10 min bis zum Central Park Eingang und 10 min bis zum Times Square) nach Hause gehumpelt und habe mich im Hotel erst einmal in die Wanne gelegt.


    Ach und die Amerikaner sind schon sehr speziell. Den Tag danach ist es üblich (für manche auch 3 Tage), mit der Medaille durch die Straßen zu laufen und man erhält Glückwünsche (habe ich nicht gemacht ;) ).


    Tja, nun bin ich den NY-Marathon gelaufen. Ganz zufrieden bin ich mit meiner Leistung nicht, aber das ist ein Jammern auf hohen Niveau. ;)
    Ich habe mich jetzt für das Losverfahren in Berlin 2016 angemeldet und hoffe, auf einer bekannten flachen Strecke ggf. eine bessere Zeit zu laufen.


    Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mich nicht ausreichend mit der Strecke und der Umrechnung der Kilometer- in Meilenangaben beschäftigt hatte und dadurch etwas durcheinander gekommen bin.


    Die Tage davor und danach habe ich viel gesehen und erlebt. Ich glaube, alle wichtigen Touristenstationen (Times Square, World Trade Center One, Ground Zero, High Line, Chelsea Market, Brooklyn Bridge, Staten Island Ferry, Central Station, Soho, Little, Italy, China Town, Guggenheim, Central Park sowieso…) abgelaufen zu sein.


    NY ist auf jeden Fall eine Reise wert und irgendwann möchte ich noch einmal dahin fliegen, aber nicht zum Marathon. ;)

    Nachdem ich aus Venedig zurück bin ;) - auch von mir die herzlichsten Glückwünsche an Alle. Tolle Zeiten.
    Etwas neidisch war ich schon auf die bestimmt tolle Stimmung, Wetter,....
    Ist Venedig nicht auch ein Laufreiseziel? Die Stadt ist sehr sehr schön, aber die vielen Brücken.
    Gute Erholung!!

    Kurzer Laufbericht:
    Eigentlich war ich mit dem Ziel angetreten, den Marathon als längeren Trainingslauf zu nutzen und wie das Jahr zuvor, bei km 35 auszusteigen.
    Die Anreise im Bus von Wolgast nach Swinoujscie um 08:30 Uhr war nicht gerade verheißungsvoll. Es regnete in Strömen und in den Bänken vor und hinter mir sprach man davon, einfach sitzen zu bleiben bzw. mit dem Gepäckbus nach Wolgast zurück zu fahren. Aber pünktlich 10 min vor dem Start ries der Himmel auf und der Regen hörte auf, sogar die Sonne zeigte sich.
    10:30 Uhr Startschuss und los ging es. Ich versuchte mich nicht von den schnellen Startern beeinflussen zu lassen (wollte ja nur einen Trainingslauf machen), hatte aber schnell einen Laufpartner in meinem Tempo gefunden, mit dem ich die gesamte Strandpromenade abgelaufen bin. Er hatte sich insofern freuen können, dass die „zweite Frau“ immer einen extra Applaus von den Zuschauern bekommen hat. Das ging in einem hohen Tempo bis zum Waldgebiet, wo ich ihn zunächst verloren hatte.
    Wer schon einmal auf Usedom gelaufen ist, weiß, wie anspruchsvoll die Strecke sein kann und dass es am Meer durchaus auch Hügel geben kann. Aber die Crosstour bergan und bergab (mit Schildern für Radfahrer „Vorsicht 16% Gefälle - bitte absteigen“) bin ich auf jeden Fall lieber gelaufen, als die anschließende Strecke auf dem Damm mit starkem Gegenwind. Da das Starterfeld lang auseinander gezogen war, ist man praktisch allein gegen den Wind gelaufen und immer einmal wieder, fing es zu regnen an.
    Dann kam der Verpflegungspunkt bei km 35 und mein eigentlich geplanter Ausstieg. Die Kondition war mies, aber das Wissen, Zweite zu sein, lies mich weiter den härtesten Streckenabschnitt laufen.
    Die letzten Kilometer ging der strömende Regen in Sturzbäche über und gemeinsam mit dem Gegenwind gepaart, machte es die Sache nicht gerade einfach. Ca. 3 km vor dem Ziel sah ich mein Verfolgerin, die zu diesem Zeitpunkt Drittplatzierte. Zu diesem Zeitpunkt kam ein Läufer von hinten und sprach mich an, dass ich doch die zweite Frau sei und ich soll in seinem Windschatten laufen. Das tat ich, was sehr gut ging und der Abstand zwischen uns Frauen wurde wieder größer. Nur leider hat sich mein Helfer ca. 1 km vor dem Ziel verabschiedet und die Verfolgerin nutze die Chance und meine fehlende Kraft zum Überholen. Tja, so bin ich kurz vorm Ziel noch überholt worden. :-(
    Was soll‘s. Angetreten war ich zu einem Trainingslauf und als Dritte bin ich aus dem Stadion gegangen.
    Die netten Worte der im Regen wartenden FHRler und die heiße Dusche danach hat alles wieder gut gemacht.
    Nach der Siegerehrung (es wurden die Gesamtplazierten und AK-Plätze prämiert – sorry an dieser Stelle noch einmal an Fam. Schneider, die u.a. wegen meiner hohen AK solange ausharren mussten, bis ich meinen Teller bekommen hatte :-)) ging es an den Strand, wo Sebastian, der ja ausgeruht war, noch einmal in die Ostsee sprang.
    Der Lauf ist schön, abwechslungsreich (die letzten 10 km weniger), sehr gut organisiert und empfehlenswert.
    Es war ein sehr schöner Ausflug an die Ostsee und wenn das Wetter noch schön gewesen wäre, hätte man einen weiteren Tag anhängen können. Vielleicht kann man diesen Lauf in die Laufreisezielliste aufnehmen.
    Danke an dieser Stelle noch einmal an Fam. Schneider für die Mitnahme nach Berlin.

    Oh je, welch Schreck. Mensch Jan, Du bist für mich der Inbegriff eines Sportlers....
    Zum Glück ist alles gut gegangen. Ich wünsche Dir gute Besserung! Liebe Grüße, Annette