Canyon Medow Trail-Run / 31.05.14

  • Das war auf jeden Fall noch mal ein kleines Highlight am Ende unseres Urlaubs. Es waren zwar nicht so viele Leute am Start, dafür war es ein Naturlauf pur, der den Namen Trailrun auch wirklich verdient hat.


    Start war um 8 Uhr früh, ohweh. So früh bin ich noch nie für einen Wettkampf aufgestanden, und das obwohl wir ein Motel in der Nähe für die Nacht gebucht hatten.


    Im recht teurem Startgeld (45$ für den HM, 40$ für 5M) war ein wirklich schönes Funktions-Shirt und eine Medaille enthalten, und die beste Verpflegung die ich je gesehen habe: Jede Menge Süßkram (Oreos!!), Kuchen und neben allerlei Isokram auch eisgekühlte Dosen mit Cola, 7up, usw. Später gab es wohl auch noch ein BBQ. Leider hatten wir dafür keine Zeit mehr weil wir unsern Mietwagen zurück bringen mussten.


    Die Strecke war viel mehr Canyon als Meadow. Direkt nach Start ging es gleich mal 2-3km nur bergauf. Und zwar so steil, dass man dieses Stück getrost gehen kann. Macht man natürlich nicht, weil Motivation und so.


    Die nächsten 7km dann ein ewiges hoch und runter, in das ich nie so richtig einen Rhythmus bekomme. Bergauf gehe ich meistens, um dann bergab Vollgas geben zu können. Die richtigen Cracks sind da irgendwie beständiger in ihrem Tempo..?


    Bei km10 geht es dann steil bergab auf sehr schlechtem Terrain, so dass ich selbst dieses eigentlich erholsame Stück auch nicht schnell absolvieren kann. Zumal ich ab hier immer mal wieder Seitenstechen bekommen werde, was die Sache nicht einfacher macht.


    Bis km14 dann wieder steil bergauf, was sich aber am Ende sehr lohnt. An der Spitze des Berges den man hier erklommen hat (ca 1600 ft höher als der Start) kann man kurz die wolkenverhangenen Hügel des Parks sehen, sehr schön! Aber genug der Natur, ab jetzt muss man sich auf den singletrack Trail konzentrieren, der sich sehr steil und Serpentinen-artig den Hügel runter schlängelt. Hier schnell zu laufen wäre fahrlässig, aber man versucht es natürlich trotzdem mal ;)


    Ich hatte mir natürlich das Streckenprofil vorher angeschaut und dachte, dass schlimmste wäre geschafft weil jetzt geht's nur noch moderat bergab. Leider war das nicht so. Immer mal wieder gab es Stellen an denen ich gehen musste.


    Etwas kraftlos bin ich dann auch ein paar mal gestolpert (beim Berg hoch gehen! Ohweh), aber letztendlich konnte ich doch unter 1h40 finishen, was ich vorher nicht für möglich hielt, denn soviel trainiert hab ich die letzten Wochen dann doch nicht.
    Lustigerweise durfte ich hier noch in der Hauptklassse starten, weil hier nicht auf das Geburtsjahr sondern nur auf das Alter geschaut wird. Das hat mir dann (neben der Medaille die jeder bekommen hat) noch eine zweite Medaille beschert. Wenn ich aber vorher gewusst hätte, dass es für die Gesamtersten eine Tasse gibt, hätte ich mich natürlich noch mehr gequält ;)


    Apropos: Der erste im HM hat übrigens den Streckenrekord um 2 Minuten auf 1h27 gedrückt. Das sagt vielleicht etwas über die Toughness der Strecke aus.
    Die Leute die M und 50km laufen wollten, mussten sich ein zweites Mal auf diese harte Runde begeben. Das hätte ich nie und nimmer geschafft. Aber für die Ultras ist das bestimmt ein sehr netter Wettkampf. Von denen waren auch so einige vertreten, und irgendwie wollte man den Leuten nicht das leckere Essen wegschnappen, so dass ich mich da echt zurück halten musste (Oreos beim Wettkampf ist wirklich eine tolle Idee.)


    Alles in allem ein schöner Morgen und ein reizvoller Lauf in der Natur. Bald geht's zurück nach B. Bis dann im FH!

  • Also, ich bin auch entschieden für mehr Oreos bei Wettkämpfen. Und für Erdnuss-M&Ms. Die Versorgung bei dem Lauf war wirklich super, und auch mal ganz nett, dass es was anderes zu trinken gab als warmen Tee / Wasser.


    Ich bin die ersten Berge nach dem Start größtenteils gegangen, die waren wirklich steil, und ich wollte (halbwegs untrainiert) nicht am Anfang meine ganze Kraft verbrauchen, was anderenfalls bestimmt passiert wäre. Große Bewunderung für eine Marathonläuferin vor mir, die die Berge - zwar nicht schnell, aber beständig und mit etwas, das wie Leichtigkeit aussah - hochgerannt ist.


    Irgendwann, ca. bei der Hälfte, ist die 5m-Strecke links abgebogen und es ging erstmal einen steinigen, furchigen Weg so steil runter, dass ich bei jedem Schritt abbremsen müsste und unten (!) angekommen Seitenstechen hatte. Danach wurde es ein bisschen beständiger, noch ein paar kleinere An- und Abstiege.


    Ich hatte keine Uhr dabei und es gab keine Schilder auf der Strecke, sodass ich in der zweiten Hälfte nie ganz sicher war, wie weit es noch ist und sicherheitshalber meine Kraft noch weiter "eingeteilt" habe. Und plötzlich war da das Ziel schon und ich kam dann eigentlich ganz gut und nicht völlig ko dort an.


    Daher wahrscheinlich das Gefühl, echt Spaß gehabt zu haben. Trailruns sind toll.