12. Spreewald Marathon; 27.4.2014

  • Als nicht vom Losglück bedachter Nicht-Starter in Berlin habe ich mich nach langem Grübeln entschlossen, meinen obligatorischen Marathon 2014 bereits im Frühjahr zu laufen und zwar im Spreewald. Nach 5 Stadtmarathons folgt nun also ein Landschaftslauf. Angeboten werden am letzten April-Wochenende eine Fülle von Läufen (auch Halbmarathons), dazu auch Radfahren, Walken und Paddeln.


    http://www.spreewaldmarathon.de/SM/index.php?link=laufen


    Die Strecke ist komplett asphaltiert und verkehrsfrei, sehr schnell und flüssig zu laufen und hat keinerlei Höhenunterschiede. Es werden 2 landschaftlich attraktive Runden a 21,1 km in Deutschlands größter Gemeinde Burg gelaufen.
    Startzeit Sonntag 10.30 Uhr
    Start/Ziel: Burg Grundschule
    Teilnahme: ab 18 Jahre (1996)
    Startunterlagen:
    (Burg - Grundschule) Freitag 14.00-19.00 Uhr
    Samstag 12.00-20.30 Uhr
    Sonntag 06.30-10.30 Uhr
    Strecke:
    Verpflegung: km 4, km 8, km 12, km 16, km 20, km 23, km 25, km 29, km 33, km 37, km 41, im Ziel
    Zeitlimit: Wer den Kilometer 19 langsamer als in 2 Stunden und 10 Minuten läuft, wird in das Ziel für den Halbmarathon geleitet und dort gewertet.
    Zielschluss: 16.00 Uhr


    Teilnehmer: Holger Kolb (FH Runners Berlin)


  • Zieleinlauf


    M - Ges.Pl. 5 - AK Pl. 3 - Enrico Wiessner - - FH Runners Berlin - 2:55:29 - 4:10
    M - Ges.Pl. 47 - AK Pl. 6 - Holger Kolb - - -- - FH Runners Berlin - 3:26:49 - 4:56 - PB

    HM - Ges.Pl. 35 - AK Pl. 8 - Nikolaus Wrage - FH Runners Berlin - 1:33:57 - 4:28


    :W :W



    M i.Z. - 303 !!
    HM i.Z. 660 !!

  • Ich nehme mal an, Hervé hat hinter dem Wort: "ziemlich" das Wort: "warm" vergessen. ;) Und das kann ich nur bestätigen. Wenns schon im Harz zu warm war, wie müssen die Jungs erst im Spreewald geschwitzt haben. :o
    Waren zwar alles tolle Leistungen, allerdings habe ich auch hier wieder was zu meckern:
    Wenn Enrico in drei Wochen ebenfalls auf dem Rennsteig starten will, war er hier wohl eindeutig auf der falschen Veranstaltung. ;)

  • Der Spreewald-Marathon ist mein 6. Lauf über die Königsdistanz. Gemeldet hatte ich hier eigentlich aus zwei Gründen: Zum einen stellt er einen schönen Abschluss meiner Elternzeit dar, zum anderen war ich gezwungen, nachdem mich das Losglück für den Berliner Marathon ignoriert hat, mir einen Ersatzlauf zu suchen. Ich sollte es nicht bereuen.
    Der Spreewald-Marathon ist eingebettet in ein umfangreiches Sportwochenende im Spreewald, das neben Laufen, auch Radfahren, Inlineskating, Paddeln, Walken etc. umfasst. Wettbewerbsorte sind Lübben, Lübbenau und eben Burg, Start und Ziel des Marathons. Nach Burg mit der Bahn bzw. öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen ist fast unmöglich, angebunden an das Schienennetz ist der Ort nicht. Die Anreise mit dem Auto geht aber fix (ca. 1,5 h) und ausreichend Parkplätze sind auf jeden Fall vorhanden.
    Der Startschuss ist um 10.30 h, insofern ist eine bequeme Anreise aus Berlin zu humanen Zeiten ohne Probleme möglich. Allerdings starten um 10.30 h nicht nur die etwa 300 Marathonläufer, sondern auch einige hundert Halbmarathonläufer und 10 km-Läufer, so dass am Start doch ein ziemliches Gedränge herrscht. Ich stehe recht weit hinten mit der Folge, dass ich auf den ersten beiden Kilometern nicht so recht den Rhythmus finde und permanent am überholen bin. Spätestens ab km 3 oder 4, als die 10 km-Läufer bereits abbiegen, ist aber ausreichend Platz vorhanden.
    Nun merkt man auch, warum sich der Lauf in der Szene zunehmender Beliebtheit erfreut. Die Landschaft ist wunderschön. Hier bereue ich es manchmal, dass ich unter dem Diktat der Uhr unterwegs bin und wünsche mir, einen solchen Lauf einfach mal zu nutzen, um sich umzusehen und die Landschaft wahrzunehmen. Man läuft auf abgesperrten Landstraßen, kleinen Dorfstraßen oder eben über Feldwege; Storchennester samt Bewohner sind keine Seltenheit, für einen Städter ist das doch noch etwas Besonderes.
    Kurz vor dem Ortseingang nach Burg biegen die Marathonläufer dann ab und begeben sich über ein kurzes Zwischenstück, das von Halbmarathonläufern nicht gelaufen wird, auf eine zweite Runde. Eigentlich bin ich kein Freund von Zwei-Runde-Kursen. Hier lohnt es sich aber allemal. Die Verpflegungspunkte sind zahlreich, das Angebot ist ebenfalls ordentlich (Wasser, Cola, Iso, Apfelschorle, Kekse, Bananen und natürlich Gurken, dazu Schwämme zum Abkühlen), allerdings könnte die Ausgabe der Getränke auf der ersten Runde sicherlich optimiert werden. Auf der zweiten Runde, die man meist auf sich gestellt absolviert, kann man vor jedem Getränkestand durch Zuruf „seine Bestellung aufgeben“ und man erhält dann die gewünschte Erfrischung. Zuschauer gibt es außer vereinzelten „Schaulustigen“ eigentlich nur in Burg selbst, auf der Zielgerade ist auch ein bisschen was los, gerade auf den letzten Metern wird man ordentlich angefeuert.
    Mit meiner Leistung bin ich einerseits sehr zufrieden. Die Netto-Zeit von 3.26.49 h stellt eine PBZ dar. Die bisherige Bestmarke von 3.28 vom Münster-Marathon 2012 ist damit deutlich unterboten worden, zudem ist das der dritte Marathon unter 3.30. Allerdings habe ich auf der zweiten Hälfte richtig Federn lassen müssen, weil ich viel zu schnell angegangen bin. Bei km 21 stand die Uhr bei irgendetwas mit 1.38, so dass die zweite Hälfte um die 10 Minuten langsamer gewesen sein dürfte. Dis zeugt nicht von einer klugen Renneinteilung, so dass man eigentlich davon ausgehen kann, dass bei etwas klügerem Agieren vielleicht noch etwas mehr drin gewesen wäre. Zudem hatte ich auch nur zwei Gels dabei, das zweite hatte ich mir auch schon bei km 24 gegönnt. Vielleicht hätte ein drittes Gel die letzten 5 Kilometer, die wahrscheinlich allesamt langsamer als 5.30 waren und die höllisch weh taten, erträglicher gemacht.
    Kurzum: Freunde des Landschaftslaufs können mit dem Spreewald-Marathon nichts falsch machen, ein schönes Kontrastprogramm zu den Gigantonomien der Stadtmarathons (die aber freilich auch ihren Charme haben). Wenn ich in Berlin 2015 wieder nicht dabei sein kann, würde ich sicherlich noch mal starten.