Time to say Goodbye

  • Liebe FH Runners,


    könnt ihr euch noch an den Abend vor 3 Jahren erinnern, als ein kleiner, nicht gerade redseliger Mathematikstudent zum ersten Mal beim Lauftreff aufgekreuzt ist? Also ich nicht. Und im Gegenteil zu Wolfgang kann ich auch keine nette Geschichte dazu erzählen. Ich weiß nur noch, dass ich endlich regelmäßiger und möglichst nicht alleine laufen wollte. Daher schienen mir die FH Runners genau richtig. Nun ja, wie die Zeit vergeht. Inzwischen darf ich mich Deutscher Vize-Hochschulmeister nennen und laufe den Marathon unter 2:40. Wer hätte das vor 3 Jahren gedacht? Ich bestimmt nicht. Zu einem guten Teil habe ich das auch EUCH zu verdanken. Durch euch habe ich erst mal gelernt, dass langsam laufen viel mehr bringt als jedes Mal Vollgas zu geben und danach fix und fertig zu sein. Außerdem habe ich durch die regelmäßigen Dienstag- und Donnerstagabendsläufe den Spaß am Joggen gefunden. Von da an war es nicht mehr weit zu den Läufer-des-Jahres-Titeln ;) Aber im Ernst: hätte ich nicht so viel Spaß an den unzähligen Diskussionen mit euch gehabt, wäre ich bestimmt wieder schnell weg gewesen. Dafür wollte ich mich bei den FH Runners bedanken.


    Wie ein Großteil von euch wahrscheinlich schon weiß, zieht es mich weg aus Berlin. Back to the roots. Zurück in die Provinz. Die Schränke sind abgebaut und die Koffer gepackt, morgen geht es nach Coburg. Am Donnerstag beginnt dann das Berufsleben bei der HUK-Coburg Lebensversicherung. Ich bin gespannt was die neue Stadt so alles mit sich bringt. Besonders freue ich mich auf die dortige Laufszene: wie ich gesehen habe, gibt es einen Äthiopier, der ziemlich flott ist. Ich hoffe, dass ich mich ihm irgendwie anschliessen kann. Dass bei meiner 10 km und HM-Zeit noch etwas nach unten geht, weiß ich spätestens seit dem letzten Jahr. Wobei ich die Erwartungen, die zwei gewisse FH Runners (die beiden wissen bestimmt wen ich meine :) ) in mich stecken, vielleicht nicht ganz erfüllen kann. Aber wer weiß: die Vorhersage, dass ich 2011 die 34 min knacke, war ja auch nicht meine Idee :D


    Bevor ich vollends abschweife, belassen wir es dabei. Also noch einmal: Super vielen Dank, dass ihr so eine super Truppe seid.Und dafür, dass ihr (vor allem Nikolaus) positiven Druck auf mich ausgeübt und mir gezeigt habt, wo ihr mein Potenzial seht. Es ist mir eine Ehre das FH Runners Berlin Trikot tragen zu dürfen.


    Ich lasse euch wissen, wie ich mich in Coburg eingelebt habe und halte euch auf dem Laufenden. Zum Berliner HM und zur Pastaparty bin ich natürlich dabei. Auch Istanbul ist fest eingeplant.


    Dominic

    Almost any runner can do a great workout now and then, but consistency is the key to productive training. (Jack Daniels, PhD)

  • Lieber Dominic,


    Du hast so schöne Worte für die FH Runners gefunden – das ruft nach einer Erwiderung. Ich mache das jetzt einfach mal und hoffe, dass sich alle FH RunnerInnen damit identifizieren können.



    Lieber Dominic,


    Du hast nun drei Jahre allwöchentlich mit uns unsere 3,5km Hausrunde bewältigt. So viele Male. Ich habe keine Ahnung, wie oft du wohl unsere beiden kleinen Hausberge hoch gejoggt oder hoch gespurtet bist, aber ohne Zweifel bist du dabei ziemlich rasch ziemlich schnell geworden. Bald war klar: Du hast ein außergewöhnliches Lauftalent und eine außergewöhnliche Zähigkeit. Es ist für uns natürlich trotzdem schön von dir zu hören, dass unsere bunte Truppe dich dabei durch ihre unzähligen Diskussionen ein wenig unterstützen konnte – wenn wir eins wirklich können, dann ist es diskutieren (einige mehr, andere weniger).


    Nein, im Ernst. Wir haben schon einige feine Läuferinnen und Läufer dabei, die ebenfalls in den letzten drei Jahren einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht haben. Und damit sind wir bei einem wichtigen Punkt: Du hast viele motiviert und gemeinsam mit dir zu laufen, hat uns mindestens so viel Spaß gemacht wie dir. Für mich ist eindeutig: Du trägst einen wichtigen Anteil daran, dass einige den dauerhaften Spaß am schnelleren Laufen gefunden haben. Es gibt wahrlich Schlimmeres, was einer Laufgemeinschaft passieren kann. Allein hierfür werden wir dich vermissen.


    Aber nicht nur deshalb weinen wir dir eine Träne nach. Denn du warst gerade nicht das „typische Sub-2:40-Lauftier“ auf Egotripp, das sich zu schade wäre, mit deutlich schwächeren LäuferInnen durch die Gegend zu wackeln. Vor deinen Winterlauftouren hast du nicht nur gut recherchiert, sondern auch immer darauf geachtet, dass keiner auf der Strecke bleibt. Du hast dich nicht gescheut, Staffeln zusammenzustellen (übrigens perfekt), die leistungsmäßig so nah beieinander lagen, dass sie nur gegen sich selbst gekämpft haben – das aber mit allergrößtem Spaß und im vollen Bewusstsein, dass dafür eben die Top-Platzierung eines absoluten FHR-Spitzenteams nicht drin war. Gerade deine Organisation der Teamstaffel 2011 hat mehreres gezeigt: Du kannst deine Mitstreiter bemerkenswert genau einschätzen, was aber nur dann geht, wenn man sich für die anderen auch interessiert. Dir geht es nicht um Ergebnisse um jeden Preis. Du nimmst andere mit. Und du übernimmst Verantwortung. Alles Eigenschaften, die dich schon verhältnismäßig schnell nach deinem Einstieg im besten Sinne zu einem besonderen Vertreter der FH Runners gemacht haben. Dass wir in den letzten drei Jahren alle im gleichen Trikot gelaufen sind, ehrt uns schon deshalb mindestens so wie dich. Diese Zeiten werden uns fehlen. Im doppelten Sinne.


    Doch damit nicht genug der Lobhudelei. Jetzt hau ich noch einen raus: Du bist einfach ein ziemlich netter Kerl, mit dem man gerne seine Freizeit verbringt. Ich denke, ich bin nicht der einzige, der sich sehr gerne an die schöne Tour 2010 zum Darss-Marathon oder 2011 an die Reise nach Lissabon mit dir erinnert. Dein freundliches Wesen, deine klugen Bemerkungen und dein feiner Humor taten uns allen gut. Daran werden wir uns nun mehr und mehr nur noch erinnern können, aber es ist schön, dass du Istanbul eingeplant hast.


    So, und nun lässt du uns also ab heute auf unserer Hausrunde allein. Gehst ausgerechnet nach Bayern, okay: Franken. Aber musste das denn wirklich sein?


    Ja, klar, muss das sein! Du hast direkt von der Uni einen super Job angeboten bekommen. Wie cool ist das denn? Und mal ehrlich, die HUK wäre blöd gewesen, nicht zuzuschnappen. Du machst deine ersten Erfahrungen im Job und wer weiß, vielleicht ist Berlin ja noch mal Thema für dich... Wir täten uns freuen. Abgesehen davon ist eines ja wohl klar: Für uns bleibst Du natürlich immer FH Runner, egal wo, egal wann.


    Jetzt erst einmal alles Gute für deinen Start in Coburg! Viel Erfolg, das notwendige Quentchen Glück, weiterhin viel Spaß am Laufen, eine gute Work-Life-Balance und natürlich viel Gesundheit + Verletzungsfreiheit. Damit du künftig im grünen Dress vor dem fränkischen Äthiopier laufen kannst und er sich ganz schnell die für ihn gefährlichsten 15 Buchstaben in unserer Sprache einprägen kann: FH Runners Berlin. ;)


    Berlin, 14. März 2012.



    Nikolaus

  • Den Worten von Laufbär ist nichts hinzuzufügen. Alles Gute auch von mir und du bist immer herzlich in Berlin willkommen.


    Leider konnte ich in den letzten Jahren nicht viel zu den FH Runner Treffen kommen und mit dir persönlich laufen, aber du hast dem FH Runner Forum und dem Lauftreff wieder neues frisches Leben eingehaucht. Und mal ehrlich, ist doch auch schön, wenn die 15 Buchstaben immer oben auf dem Treppchen standen.


    Wenigstens konnte ich deinen U 2:40 Marathon-Lauf hautnah verfolgen und dich anfeuern, warst aber leider so schnell vorbei.


    Alles Gute weiterhin, beruflich wie sportlich. :W

  • Danke, danke Nikolaus. Es sind dann ja doch ganz schön viele Zeilen des Lobes geworden.


    Das mit dem Äthiopier spricht sich aber schnell rum :D

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  • Ich denke auch - es ist eine sehr treffende Laudatio geworden!!!
    Einen guten Start für Dich in Coburg und Berlin ist nicht aus der Welt...
    Schon am 1.4. wartet der HM hier, und nicht zu vergessen - die Pasta-Party.
    Bis dahin viel Glück und gutes Training im internationalen Rahmen ;)
    Kerstin

  • Schade, nun ist meine ehemalige Hausstrecke im Treptower Park ja völlig verwaist.
    Und einen so schnellen FHR werden wir wohl so schnell nicht wieder bekommen.
    Ich wünsche dir viel Erfolg in Coburg und dass du uns nicht vergisst.
    Vielleicht sehen wir uns hin und wieder bei größeren Läufen.
    Jan

    Wer nie vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke.


    Fotos

    Einmal editiert, zuletzt von trabi ()

  • Langsam wirds Zeit, euch von meinen ersten fast 7 Monaten in Franken zu erzählen:


    Der Wechsel vom Studenten zum Arbeiter war überraschend schwer. Zum Anfang war ich echt total überfordert, so viel Neues was da auf mich eingeprasselt ist. Aber ich bin ziemlich schnell rein gekommen. Ich war auch sehr schnell auf mich alleine gestellt, hatte aber immer Ansprechpartner an die ich mich wenden konnte. Das erste große Projekt im ersten halben Jahr hieß dann Unisex, also die Umstellung auf die Tarifkalkulation ohne Berücksichtigung des Geschlechts. Zur Zeit ist es noch so, dass Männer beispielsweise für die selbe Prämie eine höhere Rente bekommen als Frauen, da sie statistisch gesehen eher sterben (ob eigentlich ein laufender Mann eine nicht-laufende Frau überlebt??? ;) ). Ab 21. Dezember ist damit dann Schluss. Jeder von uns hat seine Spezialgebiete, um die er sich dann vorrangig kümmern muss. Bei mir waren das die Direktversicherung (betriebliche Altersvorsorge) und alles was mit Fonds zu tun hat. Die neue Tarifgeneration war dann natürlich die perfekte Gelegenheit sich da reinzuarbeiten. Der Job macht jedenfalls noch immer Spaß, es gibt viele interessante Tätigkeiten, die erledigt werden müssen. Langweilig wirds nie. Wir sind ein relativ junges Team und verstehen uns ziemlich gut. Dadurch unternehmen wir auch öfters Abends oder am Wochenende etwas zusammen.


    Nun zum Sportlichen: wäre schön, wenn ich da auch so viel schreiben könnte :( Die Verletzung, die ich mir bereits im März zugezogen, hatte sich aber doch länger hingezogen, als berfürchtet. Erst ab Juli war schmerzfreies Laufen wieder möglich. Doch dann kam gleich die nächste Verletzung: beim Go-Kart fahren :shock: Ja, da kann man sich auch weh tun ;) Jedenfalls ist an ordentliches Training erst seit Mitte August wieder zu denken. Durch die gut 5 Monate Pause, war natürlich jegliche Fitness weg und langsames Anfangen gefragt. Ich war inwischen öfters mit den Läufern vom TV 1848 Coburg unterwegs, die auch einige sehr schnelle Leute haben. Wir sind 4, bald 5, Mann, die alle unter 35 min auf 10 km rennen. Da freue ich mich auf jeden Fall aufs nächste Frühjahr

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  • Hey,


    schön mal wieder was zu hören :D


    Das klingt doch alles sehr schick, beruflich sowie sportlich wieder. Eine junge Truppe um sich zu haben (wobei Dt immer älter wird) ist doch was Wert. :D
    Wie kann man sich denn beim Go-Kart Fahren verletzen...wolltest du mit den Beinen noch zusätzlich schwung holen? ;)
    Aber gut, dass du weiter dran geblieben bist am Sport und mit der neuen Laufgruppe muss man dich nächstes Jahr wohl zum Leidwesen aller anderen wieder auf der Rechnung haben.
    :W :W :W


    Gruß Max

  • Zitat von "Trailrunner"

    Wie kann man sich denn beim Go-Kart Fahren verletzen...wolltest du mit den Beinen noch zusätzlich schwung holen? ;)


    Das ist eigentlich ganz einfach: du brauchst nur jemanden, der dir schön in die Seite rein fährt, so dass dein Oberschenkel gegen irgendwas Metallisches krachen kann. Fertig ist ein schönes Hämatom, das nicht so recht heilen will ;)

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  • Hey Runners,


    wird mal langsam wieder Zeit für ein neues Update :D


    Zum Job gibt es eigentlich nur zwei super Neuigkeit: ich habe im November einen unbefristeten Arbeitsvertrag bekommen. Außerdem habe ich meine beiden Aktuarsprüfungen vom Oktober bestanden; bleiben noch 7 ;) Im Dezember war es dann kurz vor Einführung der Unisex-Tarife noch einmal ziemlich stressig: das Gesetz, das gleiche Leistung bei selber Prämie für Frauen und Männer vorschreibt, wurde ja noch gar nicht verabschiedet, außerdem die Diskussion um die Bewertungsreserven. Also, was tun? Naja, bis Jahresende war das dann auch geschafft. Das neue Jahr ist bislang relativ entspannt angelaufen, die neuen Projekte laufen erst noch an. Bleibt Zeit für mich mich weiterzubilden und weiter einzuarbeiten ...


    Dafür gibts mehr beim Sportlichen zu berichten. Seit September kann ich endlich wieder ordentlich trainieren, habe mir im Winter auch keine Pause gegönnt. 4 Mal die Woche war ich immer draußen, dazu Skilanglauf im Thüringer Wald. Außerdem war ich ab und zu in mit einem Kumpel in Fürth beim Hallentraining des LAC Quelle. Da ging es richtig zur Sache :D Hat sich auf jeden Fall gelohnt. An Wettkämpfen steht dieses Jahr bisher die Winterlaufserie hier in Coburg zu Buche sowie 2 Cross-Läufe.
    http://www.wila.tv1848coburg.de/index.html
    Die WLS waren 3 Läufe über 9,7 km; Rundenläufe durch ein Dorf bei Coburg, immer die selbe Strecke. Der zweite Lauf war sau schnell, mit einer Zeit von knapp über 33 min nur 4. :shock: Der letzte Lauf war verschneit, 10 cm Neuschnee; den Lauf habe ich gewonnen und damit zusammen mit einem Teamkameraden auch die Gesamtwertung der Serie. Gestern dann die Bayrische Cross-Meisterschaft bei Dachau. Bin mit 2 Freunden hingefahren. Wir sind auf der Langstrecke (8,3 km) gestartet, super matschige Angelegenheit. Beim 5. und 6. Mal den Berg hoch und dann folgendem Schlammabstieg hab ich mich gefragt: wozu das Ganze eigentlich? Alles freiwillig, wie Maik sagen würde ;) Insgesamt jedenfalls ein geiler Start ins neue Laufjahr, nächste Woche ist noch ein schneller 10km-Wettkampf angesagt und dann wird sich auf den Berliner HM vorbereitet.


    Ich hoffe in Berlin geht alles seinen Gang und ihr seid fleißig am Laufen. Der diesjährigen WLS nach zu urteilen, habt ihr dieses Jahr auch einiges vor :D


    Wir sehen uns hoffentlich alle zum Berliner HM.


    Dominic

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